Fritz Fuchs anlässlich des Volkstrauertages: „Geschichte darf sich nicht wiederholen“
(ra) Gemeinsam mit den Vereinen, der Krieger- und Soldatenkameradschaft Konzell-Gossersdorf und den Ortsfeuerwehren sowie den übrigen Kirchenbesuchern beging die Gemeinde Konzell am Sonntag traditionell den Volkstrauertag. Pfarrer Dr. George Oranekwu rief während des feierlichen Gottesdienstes für „Frieden, Frieden“ auf und erinnerte an den Aufruf des Papstes während der Kubakrise 1962, in dessen Folge Chruschtschow die Atomraketen abziehen lies.
Unter den Klängen der Blasmusik Konzell sangen die Gläubigen andächtig die Schubertmesse. Pfarrgemeinderatssprecher Bruno Wagner verlas die Namen der Gefallenen und Vermissten. Daran band Bürgermeister Fritz Fuchs in seiner Ansprache an und erinnerte, dass 111 gefallene und 44 vermisste Männer allein aus der Gemeinde Konzell in den Kriegsjahren 1939 bis 1945 ihr Leben lassen mussten. Erschossen, zermalmt, teilweise mit zerfetzten Körpern blieben sie auf den Schlachtfeldern in ganz Europa liegen. Mit den unsäglich zynischen Worten für „Volk und Vaterland sind sie den Heldentod gestorben“ wurden ihre Familien mit dem furchtbaren Schicksal konfrontiert.

Fuchs stellte darauf die Frage, „woraus ist dieser Wahnsinn denn eigentlich entstanden? Wieso konnte niemand dieses Grauen damals verhindern? Wie können wir heute verhindern, dass es sich jemals wiederholt?“. Das Erinnern an das Geschehene und Gedenken der Toten stehe am Volkstrauertag jedes Jahr im Vordergrund. Es sei ein menschenverachtendes Regime gewesen, das Deutschland in den Krieg führte und deren Denken und Handeln mehr als 60 Millionen Menschen das Leben kostete. Es sei auch gut sich daran zu erinnern, dass dieses Regime von Beginn an mit hasserfüllten Parolen auftrat. „Mit Hetze gegen Menschen, die anders denken, gegen Menschen mit anderem Glauben. Gegen Menschen anderer Herkunft, anderer Rasse oder anderem Aussehen“, so Fuchs.
Der Krieg brach auch nicht aus und er fiel nicht vom Himmel. Er habe sich angekündigt in den Reden der Nazis und er wurde von ihnen über viele Jahre systematisch vorbereitet. Vor allem auch in den Köpfen der Menschen. Dieses Regime sei 1933 dann durch eine demokratische Wahl an die Macht kam.
Nach vielen Jahrzehnten säßen jetzt wieder Abgeordnete mit diesem Gedankengut in den Parlamenten und selbst im Deutschen Bundestag. Sie würden mit vergleichbaren Parolen die Herzen der Menschen vergiften, wo man weiß, wohin sie unweigerlich führen. „Lassen wir nicht zu, dass sich Geschichte wiederholt. Nutzen wir den Volkstrauertag dazu, um auf zu treten, gegen Menschenhass und Verachtung. Treten wir stattdessen gemeinsam ein für die Verständigung zwischen den Menschen und zwischen den Völkern.“
Mit diesen Worten legte Bürgermeister Fritz Fuchs gemeinsam mit 2. Bürgermeister Martin Schwarzer und Josef Rackl als Vorstand der Krieger- und Soldatenkameradschaft im Namen der Gemeinde Konzell den Kranz nieder. „Halten wir die Erinnerung an das Geschehene wach. Gewinnen wir daraus die Kraft um uns gegen die Anfänge zu wehren.“