19. April 2025
Geiselhöring

Frauen und Mädchen in Afghanistan dürfen nicht vergessen werden

(rp) Mitglieder der SPD Geiselhöring besuchten am Donnerstagabend in der örtlichen Kreuzkirche die Ausstellung mit Fotografien aus Afghanistan von Alea Horst. Die Berufsfotografin ist Menschenrechts-Aktivistin und reist regelmäßig in Krisengebiete wie Afghanistan. Sie setzt auf die Kraft der Bilder. Es sind ausdrucksstarke Momentaufnahmen, die durch die persönliche Nähe der Fotografin zu den Menschen entstehen. Es sind Bilder die Geschichten erzählen.

SPD-Ortsvorsitzende Barbara Kasberger und Pfarrer Ulrich Fritsch legten ihr Augenmerk auf die Rechte der Frauen und Mädchen in Afghanistan. – Foto: Pasta

Die in der Ausstellung gezeigten Fotografien aus Afghanistan sind nach der Machtübernahme der Taliban 2021 während eines Hilfseinsatzes, an dem Horts teilgenommen hatte, entstanden. „Ich fotografiere nicht aus technischem Interesse oder gar aus einer Laune heraus. Nein, es ist meine Leidenschaft geworden. Fotografie gibt mir die Möglichkeit die Welt so zu zeigen, wie ich sie sehe und wie sie mir wichtig ist“, so Alea Horst.

Insbesondere für Frauen und Mädchen hat sich die Lebenssituation in Afghanistan dramatisch verschlechtert. Frauen, die gearbeitet oder studiert haben, konnten von heute auf morgen nicht mehr in ihre Arbeit oder auf ihre Universität gehen. Mädchen dürfen nur noch bis zur 6. Klasse die Schule besuchen. Wie aus der Presse zu erfahren war haben die afghanischen Behörden in den vergangenen Wochen wiederholt erklärt, dass sie den Zugang von Mädchen zur höheren Bildung in Afghanistan wiederherstellen werden. Doch das Versprechen wurde gebrochen.

„Jeder Tag, an dem Mädchen nicht zur Schule gehen, ist ein Tag, an dem ihnen grundlegende Menschenrechte verweigert werden“, erklärte Ortsvorsitzende Barbara Kasberger, die selbst Schulleiterin ist. Die Frauen und Mädchen in Afghanistan dürften angesichts des Krieges in der Ukraine nicht vergessen werden, so Kasberger, die fordert: „Die Bundesregierung muss weiter darauf dringen, dass diese menschenverachtenden Entscheidungen rückgängig gemacht werden, und sie muss die Taliban dringend auffordern, dafür zu sorgen, dass die Schulen für Mädchen sofort wieder öffnen.“

Das Recht von Frauen auf Bildung ist eine der Hauptbedingungen der internationalen Gemeinschaft für Hilfen an die nicht anerkannte Taliban-Regierung. Als die Islamisten im August vergangenen Jahres die Macht übernahmen, hatten sie offiziell wegen der Corona-Pandemie alle Schulen geschlossen. Zwei Monate später durften nur Jungen und einige jüngere Mädchen den Unterricht wieder aufnehmen.

Die Ausstellung ist noch bis Ostern in der Kreuzkirche zu besichtigen.