Florian Zellers Vater an ungewöhnlicher Spielstätte
(ra) Jeder kennt wahrscheinlich die Situation: man findet seinen Schlüssel oder seine Uhr nicht mehr. Was aber, wenn sich diese Situationen häufen? Wenn man plötzlich in der Stadt steht und nicht mehr weiß, wie man nach Hause kommt? Wenn man Freunde oder Angehörige nicht mehr erkennt? So ergeht es fast 1,6 Millionen Menschen in Deutschland, die an Demenz erkrankt sind.
Jährlich kommen zirka 300.000 Neuerkrankungen dazu. Der junge französische Dramatiker Florian Zeller schildert in seinem aktuellen Stück „Vater“ die Geschichte des rüstigen Senioren André, der langsam ins Vergessen abgleitet. Ganz ohne pädagogischen Zeigefinger oder falsche Betroffenheit, dafür mit viel Ehrlichkeit und Humor zeigt er Andrés Reise in die Dunkelheit. Premiere feiert die Produktion am Straubinger Theater am Hagen am 23. Mai um 19.30 Uhr.
André kann seine Uhr nicht finden. Wahrscheinlich, vielleicht, eventuell ist sie von seiner Haushaltshilfe, die er sowieso nicht leiden kann, geklaut worden. Oder vielleicht hat er sie doch nur verlegt… André ist sich nicht sicher. Und seine Tochter hilft in dieser Situation auch nicht wirklich. Und wer sind all die anderen Menschen, die plötzlich in seiner Wohnung auftauchen? Und ist das überhaupt seine Wohnung? André kommt immer mehr ins Schwimmen. Die Realität und die Gegenwart entgleiten ihm immer mehr….
Regisseur Claus Tröger und seine Ausstatterin Iris Jedamski setzen Zellers Stück mit dem Ensemble des Landestheaters Niederbayern an einer ungewöhnlichen Spielstätte um: im Theater am Hagen in Straubing. Klemens Neuwirth spielt André, Antonia Reidel seine Tochter Anne. In weiteren Rollen sind Laura Puscheck, Ella Schulz, Andreas Schneider und Olaf Schürmann zu sehen
Karten gibt es beim Amt für Tourismus der Stadt Straubing, Fraunhofer Straße 27 (Tel. 09421/944 601 99) und an der Abendkasse ab einer Stunde vor der Vorstellung. Reservierungen können nur noch sieben Tage vorher berücksichtigt werden. Es gilt der Straubing-Pass.