Florian Pronold (SPD) tritt nicht mehr zur Bundestagswahl an – Update
(ra) Florian Pronold (47), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesumweltministerium und seit 2002 SPD-Bundestagsabgeordneter für Rottal-Inn/Dingolfing-Landau, wird im September 2021 nicht mehr zur Bundestagswahl antreten, wie er offiziell im SPD-Unterbezirksvorstand mitteilte und am Freitag die Medien über diesen Entschluss informierte. Das Gremium wird am 21. November eine neue Kandidatin oder einen Kandidaten für die Bundestagswahl vorschlagen.
Dazu erklärte der SPD-Politiker Pronold: „Mir war es immer wichtig, meinen Grundsätzen – und damit mir selbst – treu zu bleiben. Deshalb war ich von Anfang an ein „gläserner Abgeordneter“, der offen und transparent über alle Einkünfte Rechenschaft abgelegt hat. Es ist meine Überzeugung, dass Bürger ihre Politiker kontrollieren können müssen. Transparenz und Kontrolle sind Voraussetzung für eine funktionierende Demokratie – insbesondere im Zeitalter von Fake-News. Genauso wichtig ist für mich, nicht am „Sessel zu kleben“, Wechsel in politischen Ämtern zu ermöglichen und selbst auch immer wieder etwas Neues, etwas Anderes zu machen.
20 Jahre sind genug für Florian Pronold

Seit fünf Wahlperioden vertrete ich Niederbayern im Deutschen Bundestag – fast 20 Jahre sind genug. Schon vor langem habe ich mir diese innere Grenze gesetzt. Bevor ich 50 Jahre alt werde, will ich selbst nochmal etwas Neues beginnen. Viel zu Viele habe ich in der Politik erlebt, die nicht aufhören können und an ihrem Mandat kleben. Das sollte mir nicht passieren.
Bundestagsabgeordneter zu sein ist und war für mich eine große Ehre. Es ist ein forderndes Amt, aber auch ein sehr schönes. Demokratie lebt vom Mitmachen. Beim Besserwissen sind viele gut, beim Bessermachen trifft man davon nur wenige wieder. Ich konnte aktiv vieles mitgestalten und umsetzen, für das ich vor über 30 Jahren angefangen habe, politisch zu kämpfen: Atomausstieg, Mindestlohn, bessere Rechte für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Selbst hatte ich großen Anteil am besseren Schutz von Mietern und der massiven Verbesserung von sozialem Wohnungsbau und der Städtebauförderung.
Ich bedanke mich bei allen Mitgliedern in der SPD, die mich vor Ort so lange unterstützt und getragen haben. Selbstverständlich werde ich mit vollem Einsatz mein letztes Jahr im Bundestag absolvieren und mit ganzer Kraft im Wahlkampf dafür kämpfen, dass die SPD deutlich zulegt und Olaf Scholz Bundeskanzler wird.“
Nach seinem Abitur absolvierte Florian Pronold eine dreijährige Ausbildung zum Bankkaufmann. Anschließend studierte er an der Universität Regensburg Rechswissenschaften, Politologie und Soziologie. 2002 erhielt er die Zulassung zum Rechtsanwalt. Diese Tätigkeit ruht seit der Ernennung zum Parlamentarischen Staatssekretär.
Update:
In seinem Statement spricht Pronold wohl davon, dass er nach fünf Wahlperioden nicht mehr dem Bundestag angehören werde, doch verrät er nicht, was er „Neues“ anpacken will. Deshalb hat regio-aktuell24 in seinem Büro nachgefragt und folgende Antwort erhalten:
„Zuerst wird sich Florian Pronold natürlich die restliche Zeit in seinen Ämtern weiter engagieren und wird im Wahlkampf alles dafür geben, dass die SPD stärker und Olaf Scholz der neue Bundeskanzler wird. Danach wird er einfach mal schauen. Er kann sich vieles vorstellen und es muss nicht unbedingt politiknah sein. Zum einen kann er wieder als Rechtsanwalt arbeiten.
Außerdem hat er in der Vergangenheit viel Bildungsarbeit gemacht und auch das wäre eine Option. Vorstellen könnte er sich auch, im Bereich Stadtentwicklung und Bauen zu arbeiten. Das ist das Gebiet in dem er die letzten Jahre sehr viel und erfolgreich gearbeitet hat und das ihm viel Spaß und Freude bereitet hat.“