Ewiges Warten – „Warten auf Godot“
(ra) Ein Theaterstück, in dem so gut wie nichts passiert und die Personen nichts weiter tun als zu warten? Ist das möglich? Und kann das noch interessant sein? Genau das ist dem großen Dichter Samuel Beckett Mitte des letzten Jahrhunderts mit „Warten auf Godot“ gelungen. Und er landete damit einen Sensationserfolg, der bis heute andauert und für den er letztlich auch 1969 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wurde. Das Landestheater Niederbayern zeigt diesen modernen Klassiker am 24. April als STUDIO-Produktion im Straubinger Theater am Hagen.

Wladimir und Estragon warten. Irgendwo im Nirgendwo. Sie warten auf Godot. Sie wissen weder, wer er ist, noch wann er kommt. Um sich die Zeit bis dahin zu vertreiben, führen sie sinnlose Gespräche, ziehen ihre Schuhe an und wieder aus, geben vor, einander zu verlassen, kommen wieder, essen Mohrrüben und versuchen vergeblich, sich zu erhängen. Eine willkommene Ablenkung in diesem ewig Gleichen bietet der Auftritt von Pozzo und Lucky, einem ungleichen Paar wie Herr und Knecht. Am nächsten Tag beginnt das Spiel von vorne: nichts hat sich geändert, Wladimir und Estragon warten wieder. Pozzo und Lucky kommen zurück, sichtlich gealtert. Ist wirklich nur ein Tag vergangen?
Mit „Warten auf Godot“, das im Januar 1953 seine Uraufführung in Paris erlebte, gelang Samuel Beckett (1906 – 1989) eine Theaterrevolution. Hervorstechendes Merkmal dieses Dramas ist die Tatsache, dass es keine Handlung mehr gibt bzw. sich die Handlung im ewigen Warten erschöpft, abgesehen von dem, was die Protagonisten tun, um sich irgendwie die Zeit zu vertreiben. Die Wirkung daraus ist ebenso komisch-grotesk wie quälend existentialistisch. Der Mensch wird auf sein bloßes Sein zurückgeworfen. Es gibt nichts mehr zu tun.
Für die Neuinszenierung von „Warten auf Godot“, die in Landshut ausschließlich im Skulpturenmuseum gezeigt wird, konnte der Regisseur Uwe Bautz gewonnen werden, der in der vergangenen Saison bereits bei „Ziemlich beste Freunde“ Regie führte. Für die Kostüme zeichnet Hildegard Altmeyer verantwortlich. In den Rollen Wladimir und Estragon sind Olaf Schürmann und Jochen Decker zu sehen. Pozzo und Lucky werden von Klemens Neuwirth und Stefan Sieh gespielt.
Einzige Vorstellung im Straubinger Theater am Hagen ist am 24. April. Beginn um 19.30 Uhr. Eine kostenlose Kurzeinführung gibt es um 18.45 Uhr im Foyer. Karten gibt es beim Amt für Tourismus der Stadt Straubing, Fraunhofer Straße 27 und an der Abendkasse ab einer Stunde vor der Vorstellung. Es gilt der Straubing-Pass Reservierungen werden sieben Tage vor Vorstellungsbeginn angenommen.