Europa-Wetter steht kopf: Steht ein neues Dürre-Jahr bevor?
(ra) Nur 50 Liter in Hamburg, über 400 Liter in Spanien und Portugal – so lautet die erstaunliche Regenbilanz der letzten Monate. Eine sogenannte „High-over-low“-Wetterlage zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Frühjahr. Eine Änderung ist nicht in Sicht.

Während vor allem in der Nordhälfte Deutschlands Trockenheit herrscht, regnet es in Südeuropa mehr als üblich. „Seit Anfang Februar stellt sich mit wenigen Ausnahmen immer wieder die gleiche Wetterlage ein. Von Spanien über Italien bis zum Balkan regnen sich Tiefs ab, während bei uns hoher Luftdruck Trockenheit und Sonne satt bringt,“ resümiert Niklas Weise, Meteorologe von WetterOnline.
Niederschlagsmengen pro Quadratmeter
Hamburg: 52 Liter (159 Liter) – Madrid: 403 Liter (121 Liter)
Berlin: 40 Liter (112 Liter) – Lissabon: 444 Liter (193 Liter)
Bremen: 33 Liter (128 Liter) – Rom: 235 Liter (172 Liter)
Ursache: „High-over-Low“-Wetterlage
Von den Britischen Inseln bis nach Skandinavien weicht das Hochdruckgebiet kaum von der Stelle. Tiefs nehmen deshalb eine südliche Zugbahn über die Azoren bis in den Süden Europas. Vor allem auf der Iberischen Halbinsel kam es dadurch wiederholt zu Überflutungen und Hochwasser. Zum Teil erreichten die Tiefs auch den Alpenraum sowie den Süden und Westen Deutschlands, weshalb die Niederschlagsmengen hier höher als im Nordosten waren.
Steht ein neues Dürrejahr an?
Nach zwei sehr nassen Jahren regnete es in diesem Jahr vor allem nördlich der Mittelgebirge nur sehr wenig. Die Böden trocknen nun immer mehr aus und bis mindestens Mitte Mai ist kaum Regen in Sicht. Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Trockenheit sogar ausgesprägter als zur gleichen Zeit im Dürrejahr 2018. Dennoch kann sich das Blatt zum Sommer noch wenden und die Wetterlage kann sich schnell umstellen.