Entwicklung des Durchschnittsalter: Nur Landratsamt antwortet
(jh) Über die unterschiedlichen Entwicklung des Durchschnittsalter in der Stadt Straubing und im Landkreis Straubing-Bogen haben wir im Rathaus und im Landratsamt nachgefragt. Nur von Landrat Josef Laumer bekamen wir auf unsere Fragen eine Antwort.
1. Das Durchschnittsalter im Landkreis Straubing-Bogen ist stärker angestiegen, als in Bayern (+ 3,9 Prozent), wesentlich stärker als in der Stadt (+ 2,9 Prozent). Worauf führen Sie das zurück?
Genau wie im bayernweiten Trend ist der Anstieg des Durchschnittsalters in den Städten geringer als in den umgebenden Landkreisen. Im Fall der Stadt Regensburg, die einen Rückgang des Durchschnittsalters verzeichnet, ist der Anstieg im Landkreis Regensburg sogar noch höher (5,1) als im Landkreis Straubing-Bogen. Gleiches gilt für den Landkreis München: dort ist ein Anstieg des Durchschnittsalters zu verzeichnen (2,2), obwohl gleichzeitig in der Stadt München das Durchschnittsalter gesunken ist.
Der Anstieg des Durchschnittsalters im Landkreis Straubing-Bogen ist also nichts außergewöhnliches, sondern liegt im bayernweiten Trend. Grund für den Anstieg des Durchschnittsalters ist der demographische Wandel. Die Menschen werden immer älter und die Geburtenzahlen gehen zurück. Dass die Städte „jünger“ werden mag zum Teil darin begründet liegen, dass die Jüngeren zur Ausbildung und zum Studium in die Städte ziehen, dort bleiben und oftmals erst in einem späteren Lebensabschnitt zurück aufs Land ziehen.
2. Was bedeutet es für den Landkreis Straubing-Bogen, wenn das Durchschnittsalter steigt?
Für den Landkreis ergeben sich die gleichen Konsequenzen wie auch für die Stadt Straubing und für Bayern. Auf die Folgen des demographischen Wandels muss sich der Landkreis vorbereiten.
Deswegen wurde von der Verwaltung ein seniorenpolitisches Gesamtkonzept erstellt, bei dem alle im Landkreis lebenden Senioren zu ihrer Lebenssituation befragt wurden. Die sich daraus ergebenden Handlungsfelder befinden sich bereits in der Umsetzung.
Die Schaffung von Kinderbetreuungsmöglichkeiten ist ein weiterer Faktor, da der Landkreis Straubing-Bogen dadurch für junge Familien attraktiv bleibt.
3. Bedeutet dies auch, dass die Kommunalpolitik daraus Konsequenzen ziehen muss, ggf. welche?
Die Kommunalpolitik hat bereits ihre Konsequenzen gezogen und die sich daraus ergebenden Handlungsanforderungen teilweise umgesetzt. Zu nennen ist hier die Schaffung der Stelle der Koordinatorin für Seniorenarbeit. Die Gemeinden selbst haben zum Großteil Seniorenbeauftragte bzw. Seniorenbeiräte.
Das Seniorenpolitische Gesamtkonzept wurde erarbeitet und wird derzeit umgesetzt. Gleichzeitig schaffen Projekte wie die Bildungsregion Straubing-Bogen und das Regionalentwicklungskonzept Perspektiven für junge Menschen, sowohl beruflich als auch im Bereich „Bildung“.