Straubing

Eine Monoverbrennungsanlage mit Phosphorrückgewinnung in Straubing?

(ra) Am 26. Mai dürfen alle wahlberechtigten Straubinger Bürger über den Bau einer Monoverbrennungsanlage mit Phosphorrückgewinnung abstimmen. Die Fragestellung des Bürgerentscheides, der nur mit „Ja“ oder „Nein“ abgestimmt werden kann, lautet „Sind Sie dafür, dass die Stadt Straubing die planungsrechtlichen Voraussetzungen dafür schafft, dass an der Kläranlage Straubing eine Monoverbrennungsanlage für entwässerten beziehungsweise getrockneten Klärschlamm mit einer Jahresdurchsatzmenge von maximal 120.000 Tonnen, dies entspricht einer Trockensubstanzmenge von jährlich zirka 40.000 Tonnen, errichtet werden kann?“.

120.000 Tonnen Klärschlamm entsprechen etwa dem niederbayerischen Klärschlammaufkommen. Im Vergleich dazu fallen in Bayern jährlich insgesamt 1,1 Millionen Tonnen an. Die Monoverbrennungsanlage mit Phosphorrückgewinnung, die auf dem Betriebsgelände innerhalb des Ringdeiches des Straubinger Klärwerks errichtet werden soll, sorgt insbesondere bei der Größenordnung für Diskussionen, für die es sowohl Befürworter als auch Kritiker gibt.

Straubing braucht einen Entsorgungsweg für Klärschlamm. Für den Gesetzgeber steht hierbei die Rückgewinnung des endlichen Rohstoffes Phosphors aus dem Klärschlamm im Vordergrund. Nach der Klärschlammverordnung, die in 2017 novelliert wurde, ist das Straubinger Klärwerk verpflichtet, bis 2023 ein Konzept für die Phosphorrückgewinnung vorzulegen und dieses bis 2029 umzusetzen. Die Straubinger Stadtentwässerung und Straßenreinigung (SER) hat folgende Lösung zur Erfüllung der gesetzlichen Rahmenbedingungen konzipiert:

–              In einer Monoverbrennungsanlage am Standort der Straubinger Kläranlage werden jährlich 120.000 Tonnen Klärschlamm verbrannt. „Mono“-Verbrennung bedeutet, dass ausschließlich Klärschlamm verbrannt wird und nach der Verbrennung eine reine Klärschlammasche zurückbleibt.

–              Aus dieser Asche, jährlich rund 17.000 Tonnen, wird Phosphor rückgewonnen, der regional in der Landwirtschaft wieder eingesetzt werden kann. Aufgrund der Größenordnung der geplanten Anlage kann die Phosphorrückgewinnung vor Ort realisiert werden.

–              Weitere entstehende Produkte wie z. B. Eisensalze können bei der Abwasserreinigung in der Kläranlage eingesetzt werden. Gips und Füllmaterialien finden in der Baubranche ihren Einsatz.

–              Bei der Verbrennung entsteht überschüssige Energie, die  als Wärme oder Strom ausgekoppelt und somit Industriebetriebe oder bis zu 2.500 Haushalte versorgen kann.

Wer garantiert die Auslastung der Anlage? Warum ist die Anlage auf 120.000 Tonnen konzipiert? Wie werden die Gewinne verteilt und sind Geruchsbelästigungen zu erwarten?

Auf der Webseite www.monoverbrennung-straubing.de informiert der Eigenbetrieb SER über die geplante Anlage und gibt Antworten zu häufig gestellten Fragen. Über das SER-Bürgertelefon unter 09421 7020-333 oder am Infostand am Theresienplatz am 25. Mai stehen Ihnen die Mitarbeiter der SER gerne in einem persönlichen Gespräch zur Verfügung.