"Ein Leben retten" – Projekt soll in Schulen ausgeweitet werden
(ra) In Deutschland erleiden etwa 100.000 Menschen pro Jahr außerhalb des Krankenhauses einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Aktuell überleben nur etwa zehn Prozent der Betroffenen. Wenn mehr Menschen unverzüglich Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten würden, könnten sich die Überlebenschancen verdoppeln bis verdreifachen. Deshalb wurde das Projekt „Ein Leben retten“ – eine Kooperation zwischen der Gesundheitsregion plus Straubing, dem Rotary-Club Straubing-Gäuboden, dem Malteser Hilfsdienst sowie dem Bayerischen Roten Kreuz – ins Leben gerufen.

Wenn im Ernstfall sofort eine Herzdruckmassage beginnen würde, könnten jedes Jahr in Deutschland 10.000 Leben zusätzlich gerettet werden. Ergänzend spielt auch der Einsatz von Defibrillatoren durch Laien hierbei eine Rolle.
Bei Erwachsenen herrschen oft falsche Vorbehalte und Angst zum Thema „Herz-Lungen-Wiederbelebung“ vor, daher setzt die Gesundheitsregion plus mit dem Projekt „Ein Leben retten“ gezielt bereits bei Jugendlichen in der Unterstufe an und möchte so den Grundstein für eine bessere Überlebenschance von Betroffenen legen.

Das Projekt wurde initiiert von Kardiologin Dr. Regine Langer-Huber, Chefarzt Prof. Dr. Sebastian Maier, Notarzt und Chirurg Dr. Albert Solleder sowie vom Ärztlichen Leiter Rettungsdienst, Herrn Christian Ernst. Diesem Personenkreis obliegt auch die Projektleitung. Das Thema ist aktueller denn je und findet sich auch in einer Bekanntmachung des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus vom 23. Juni 2019. Um dies zu unterstützen hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 2015 das „Kids Save Lives“-Statement herausgegeben, ein gemeinsames Statement des European Resuscitation Council (ERC), der European Patient Safety Foundation (EPSF), des International Liaison Committee on Resuscitation (ILCOR) und der World Federation of Societies of Anesthesiologists (WFSA).
Im vergangenen Schuljahr durften sieben Straubinger Schulen das Projekt „Ein Leben retten“ starten: das Ludwigsgymnasium, das Johannes-Turmair-Gymnasium, das Gymnasium der Ursulinen sowie das Anton-Bruckner Gymnasium und die Mittelschulen St. Stephan Alburg und die Mittelschule Ulrich Schmidl sowie die Mathias-von-Flurl Berufsschule. Dabei konnten über die Rettungsorganisationen 43 Lehrkräfte als Multiplikatoren ausgebildet werden. Diese haben mit großem Engagement im ersten Halbjahr der Durchführung 889 Schüler erreicht. Für die Ausbildung der Lehrkräfte für das Projekt konnten Martin Schmauser vom BRK und Susanne Gindler von den Maltesern gewonnen werden. Der Rotary Club Straubing Gäuboden hat für alle am Pilot teilnehmenden Schulen Übungspuppen finanziert, die an den Schulen jederzeit für einen Übungseinsatz zur Verfügung stehen.

Die Gesundheitsregion plus will das Projekt während einer Informationsveranstaltung am 6. Februar um 18 Uhr in der Mensa der Mittelschule St. Stephan in Alburg weiteren Schulen vorstellen und auch die bereits teilnehmenden Schulen zu Wort kommen lassen. Interessierte Schulen in der Stadt Straubing und im Landkreis Straubing-Bogen können sich telefonisch (09421/944-69174) oder per Mail (gesundheitsregionplus@straubing.de) bis zum 29. Januar anmelden.