Ein Abend für die Mitwirkenden im Neufahrner Jubiläumsjahr
(ra) „Neufahrn gestern – heute – morgen“: Unter diesem Motto stand nicht nur das Festjahr zu 900 Jahren Neufahrn, sondern auch der Festabend am Samstag griff dieses Motto auf. Mit einem Empfang und einer Rückschau auf das Festwochenende bedankte sich die Gemeinde bei allen, die im Jubiläumsjahr mitgewirkt haben.
„Wir haben heute absichtlich keine Ehrengäste eingeladen, denn dieser Abend ist für uns Neufahrner“, sagte Bürgermeister Peter Forstner bei der Begrüßung. Ein großes Programm sei zum 900-jährigen Bestehen auf die Beine gestellt worden, darauf könne die Gemeinde stolz sein.
Josef Parzefall und Hans Fischaleck blickten mit einem Bildervortrag auf den Festumzug beim Festwochenende im Juli zurück. „Es war eine beeindruckende Inszenierung der Geschichte des Ortes“, meinte Parzefall. Insgesamt 24 Stationen stellten die beteiligten Vereine aus der Neufahrner Geschichte dar, angefangen von der ersten urkundlichen Erwähnung 1123 bis zum Ausblick in die Zukunft 2073. Parzefall lieferte die historischen Hintergründe zu den einzelnen Stationen, Hans Fischaleck kommentierte die Darstellung der Mitwirkenden.
Ergänzt wurde der Vortrag durch ein Video vom Theaterstück über Pfarrer Jeremias Reimann. Dieser wollte 1633 während des 30-jährigen Krieges kaiserliche Truppen an der Plünderung des Schlosses hindern. Beim Video handelte es sich um einen Zusammenschnitt der Auftritte der Theaterfreunde beim diesjährigen Schlossfest sowie beim Festabend 1998, als 875 Jahre Neufahrn gefeiert wurde.
Ein weiteres Video vom Festabend 1998 zeigte Peter Eckert, der damals seine Vision von Neufahrn zur 900-Jahr-Feier präsentierte. Am Samstag durfte er ähnliches wieder tun, diesmal wagte er einen Ausblick auf die 950-Jahr-Feier.
Darin sah sich der gebürtige Neufahrner in einer Schwebebahn anreisen. Der Bahnhof ist endlich barrierefrei und mit einem fahrerlosen Bus, den er per App bestellt hat, macht er eine Rundreise durch Neufahrn. Der Ortskern ist belebt, denn anstatt großer Einkaufszentren hat Neufahrn auf kleine Geschäfte gesetzt und an E-Lade-Parkplätzen treffen sich die Bürger auf einen Ratsch. „Bei meinem Rundgang ist Neufahrn digitaler und moderner geworden, aber im Grunde nicht viel anders als heute. Auch in Zukunft können wir viel erreichen, wenn alle zusammenhalten“, schloss Eckert.
Bürgermeister Forstner blickte auf das heutige Neufahrn. „Wir können stolz sein auf das, was wir gemacht haben. Auf euch ist Verlass.“ Das Festjahr sei eine Leistung aller, sowohl der engagierten Vereine, Gemeindemitarbeiter wie auch von Einzelpersonen. Als Beispiel nannte er die Abschlussschüler der Realschule, die zum Ende ihrer Schulzeit beim Aufbau des Festzeltes mitgeholfen hatten. „Das ist das Neufahrn heute“, sagte Forstner. Dazu zählen aber auch die Betriebe, der Gewerbeverein, der Wochenmarkt und die Nachbarschaftshilfe sowie die Kulturtage und das Volksfest. „Wir stehen gut da und auch in Zukunft werden wir unser Neufahrn so darstellen, wie es ist.“
Gleichzeitig versuche die Gemeinde, die Weichen für die Zukunft zu stellen, die als Vorlage für die kommenden Generationen gelten, mit der sie arbeiten können. Er rief die Bürger dazu auf, beim ISEK (Integriertes Entwicklungskonzept) die Entwicklung des Ortes mitzugestalten: „Ihre Ideen sind gefragt. Wir alle gestalten unsere Zukunft gemeinsam.“
Forstner nutzte die Gelegenheit, um sich bei all denen zu bedanken, die auf irgendeine Art und Weise bei der Organisation des Festjahres mitgeholfen hatten. Wie viele Personen im Hintergrund dafür notwendig waren, wurde deutlich, als Forstner sie namentlich nannte. Josef Parzefall wiederum bedankte sich bei Forstner, der „Motor und Herz dieses Jahres“ war.
Die musikalische Umrahmung des Abends übernahmen Esther Buchner, Lea und Anna Steidl, die Stattkapelle und Totus Gaudeo. Zum Stehempfang zeigten die Haunsperger mehrere Tänze.
Am Sonntagvormittag fand außerdem ein Dankgottesdienst statt, den Pater Pani zelebrierte. Die Gemeinderäte trugen die Fürbitten vor. Die Stattkapelle und Hans Fischaleck an der Orgel begleiteten den Gottesdienst.
Das Festjahr ist noch nicht zu Ende. Am 11. November findet der Volkstanz mit Münchener Française statt und am 17. Dezember das Adventssingen des Vereins für Heimatpflege. Mit der Dorf- und Silvesterparty am 31. Dezember klingt das Festjahr aus.