„Draghi Effekt“ stärkt VR-Bank Landshut eG – Erneut zweistelliges Wachstum
(br) Traditionell eröffnete am Dienstag die VR Bank mit einem frühen Einblick die Bilanzsaison. „Stabil, solide und erfolgreich“, freut sich der Vorsitzende des Vorstands, Matthias Steck, über das erste Fazit für 2018 und ein Geschäftsvolumen von mittlerweile rund 1,2 Milliarden Euro. Das erfolgreiche Zahlenwerk beruhe jedoch nicht nur auf einer nachhaltigen Unternehmensstrategie, fundierter Planung und konsequenter Umsetzung, sondern sei sichtbares Zeichen einer starken Teamleistung sowie der Exzellenz der Wirtschaftsregion Landshut.

„Jammern gilt nicht, was zählt ist Erfolg und der ist messbar“, so das Credo des Bankchefs. Die Themen Digitalisierung, Regulatorik und Nullzins – besser: das „Trio infernale“ – könne eh schon kaum mehr jemand hören, obwohl es sich spürbar und immer tiefer in die Lebensbereiche der Menschen und Unternehmen „fresse“. Die VR Bank richte sich daher seit vielen Jahren auf diese neuen Zeiten ein. Veränderungsdynamik bleibt gefragt, so das Postulat von Steck, denn das Tempo im Wirtschaftsleben sei nun mal gewaltig und da müsse eben auch eine erfolgreiche Mittelstandsbank vorne mitspielen.
Das wiederum satte Kreditneugeschäft konnte 2018 die Zins- und Margenrückgänge weitgehend ausgleichen und bescherte einen Zinsüberschuss auf Vorjahresniveau. Getragen vom Mittelstandsgeschäft, von Immobilien- und Projektfinanzierungen konnte ein zweistelliges Netto-wachstum – erneut über Branchenschnitt – erzielt werden. Die nach wie vor attraktiven Investitionsbedingungen für die Wirtschaft nennt der VR-Bank Chef süffisant „Draghi-Effekt“. Eine bisher stabile Konjunktur sorge zudem noch für erfreulich niedrige Risiken.
Dritter Faktor für ein erfolgreiches Jahr der Landshuter sei die Kostendisziplin und gute Provisionsergebnisse, auch wenn man sich hier schon auf einem sehr ansprechenden Niveau befände. Unterm Strich erwarte die VR Bank für 2018 ein Betriebsergebnis von rund fünf Millionen Euro. Das beflügle nicht nur die geplant spürbare Stärkung des Eigenkapitals, sondern spiegle auch die günstige CIR von rund 63 Prozent wieder. Logische Konsequenz: Erneut erhebliche Gewerbesteuerzahlungen an die Kommunen.
Für 2019 ist der Vorstandschef nochmals optimistisch, und dies trotz weiter niedriger Zinsen, die seiner Meinung nach wohl erst 2020 anziehen dürften. Warum optimistisch? Weil man bei den Kunden präsent sei, spezielle Zielgruppen bediene und besonders von Empfehlungen profitiere.
Einfach würde es aber nicht: Herausfordernde Geldpolitik käme zusammen mit politischen Unsicherheiten, einer sich langsam abzeichnenden konjunkturellen Abkühlung und bürokratischen Verwirrungen – so Steck. All das ginge zu Lasten seiner Mittelstandskunden und damit seiner Regionalbank. Dabei adressiert der Vorstandsvorsitzende nicht nur Kritik an Politik und EZB sondern durchaus auch ans eigene Lager.
Die genossenschaftliche Familie – insbesondere Verbände und Verbundunternehmen – müsse sich stärker für eine faire Verteilung von Kosten und Erlösen engagieren. Aus den Zusammenschlüssen der Zentralbanken und der Rechenzentralen erwarten die Landshuter Genossen bald deutliche Synergien zu Gunsten der Basis. Auch der „Oberbau“ solle sparen, schließlich müsse auch künftig einiges in IT, neue Medien und Vertriebskanäle investiert
werden. Diesen rasanten technischen Wandel sieht der Vorstand übrigens zu vielleicht 20 Prozent vollzogen. „Wir stehen bei Vielem erst am Anfang, das Beste kommt noch“, so Matthias Steck. Die aufgezeigten Trends seien schließlich Generationenprojekte.
Versöhnlich klingt der Bankchef mit Blick auf die beiden letzten deutschen Großbanken, die bekanntlich seit Jahren – fast täglich – schlechte Schlagzeilen lieferten. Fazit von Steck: „komplex, global und anonym“.
So gesehen sei man in Landshut schon froh, kein politisch gelenkter oder staatlich beeinflusster „Bank-Super-Tanker“ zu sein, sondern als „maßgeschneidertes Schnellboot“ der freien Wirtschaft mit kurzen Entscheidungswegen und starker Verankerung dem Mittelstand dienen zu können, so das Schlusswort des Vorstandsvorsitzenden.