Landkreis Straubing-BogenStraubing

Dieser heimische Baustoff hat und macht eine gute Zukunft

(ra) Viel Optimismus war zu spüren beim Gesprächsabend des ÖDP-Kreisverbandes Straubing-Bogen am Donnerstag im Hotel Gäubodenhof in Straubing. Mit Dipl.-Ing. Daniel Suttner aus Haselbach war ein Fachmann des Holzbaues als Impulsgeber gewonnen worden. „Mit Holz geht alles – vom Wohnhaus beliebiger Größe, über die Sanierung von Altbauten bis hin zu kommunalen Großbauen wie Kindergärten, Schulen und Sporthallen“ betonte der Geschäftsführer eines leistungsfähigen, mittelständischen Unternehmens mit 25 Mitarbeiter*innen.

Von links: Der Referent des Abends Dipl.Ing (FH) Daniel Suttner aus Haselbach, stellvertretende Landrätin Martha Altweck-Glöbl, Stadtrat und ÖDP-Kreisvorsitzender Hans-Jürgen Hahn, Kreistagsfraktionsvorsitzender Dr. Christian Waas, Kreisrat und Bundestagsdirektkandidat Michael Hirtreiter.

ÖDP-Kreisvorstandsmitglied und Kreisrat Michael Hirtreiter hatte den Referenten und eine Reihe von Kommunalpolitikern aus Stadt und Landkreis sowie weitere Fachleute aus der Holzbranche begrüßt. Hirtreiter, als studierter Förster, ausgebildeter Schreiner und Holzhändler, selbst vom Fach, bezeichnete das Bauen mit dem einheimischen, nachwachsenden Rohstoff Holz als wichtigen Beitrag zur Zukunftssicherung: „Wir müssen nicht nur den Ausstoß von CO2 reduzieren, sondern auch den klimaschädlichen Stoff wieder aus der Atmosphäre zurückholen und für lange Zeit einspeichern.“ Das gelinge hervorragend, indem man Holz statt Beton und Stahl beim Bau von Gebäuden verwendet.

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Daniel Suttner zeigte faszinierende Beispiele von kommunalen Gebäuden aus ganz Süddeutschland, die von seiner bereits in dritter Generation bestehenden Firma in den letzten Jahren erstellt und zum Teil auch selbst geplant wurden. Beim Holzbau sei entscheidend, dass nicht erst ein Entwurf für das Gebäude erstellt wird und erst später über die Bauweise entschieden wird. „Holzbau braucht von Anfang an eine Planung, die auf die besonderen Möglichkeiten und Bedingungen des nachhaltigen Materials ausgerichtet ist“ stellte Suttner fest. Wenn der Entwurf stimme, könne mit den vorgefertigten Bauteilen schnell und im Kostenrahmen gebaut werden.

Besonders hervorgehoben wurde von dem Fachmann die Qualität der leimfrei hergestellten Dübelholz-Bauelemente. „Mit diesem Material erstellen wir Wand, Decke und Dach und haben so von Anfang an ein Gebäude mit hoher baubiologischer Qualität und ohne die berüchtigte Baufeuchte.“ Besonders wertvoll sei gerade bei Schulgebäuden und Kindergärten, aber auch beim Sporthallenbau die von seiner Firma entwickelte Akustik-Decke: „Diese besonders konstruierte Holzdecke sorgt dafür, dass unnötiger Hall vermieden wird und eine positive Arbeits- und Aufenthaltsatmosphäre im Gebäude entstehen kann.“ Solche Bauelemente könnten auch in „Hybrid-Gebäuden“ verwendet werden, in denen andere Bauteile in herkömmlicher Massivbauweise erstellt wurden. 

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In der von Fraktionsvorsitzenden Dr. Christian Waas geleiteten, lebhaften Diskussion spielte vor allem die Frage eine Rolle, warum gerade in der heimischen „Region der nachwachsenden Rohstoffe“ der Bau mit Holz immer wieder in heftige und leider auch politische Konkurrenz zu Beton und Stahl gerate. Das Kostenargument sei bei entsprechender Planung kaum haltbar. Außerdem gebe es eine erfreuliche Förderung durch den Freistaat Bayern von zirka 500 Euro pro Kubikmeter verbauten Holzes.

Auch denke man oft nicht an die Kosten des bereits laufenden Klimawandels und seiner Folgen, die man dem CO2-speichernden Holzgebäude gegenrechnen müsse, meinte Kreisrat Josef Gold.  Es liege wohl daran, dass immer noch manche Planungsbüros und kommunale Entscheider „den Reiz des Holzbaues nicht so recht an sich heranließen und lieber beim eingespielten System blieben“, meinte ein Diskussionsteilnehmer. ÖDP-Kreisvorsitzender und Stadtrat Hans-Jürgen Hahn dankte abschließend dem Referenten und allen Gesprächsteilnehmern für die sachliche Debatte. Die Reihe „Im Gespräch“ werde auch in den kommenden Monaten fortgesetzt. Die Straubinger Ökodemokraten verstünden solche Abende auch als „Beitrag zur demokratischen Kultur in aufgeheizten Zeiten.“