4. Mai 2025
Geld & FinanzenGesundheit

Die private Unfallversicherung: Für wen lohnt sie sich?

(ra). Ob wir es wollen oder nicht: Unfälle passieren. Es liegt in ihrer Natur, dass sie jederzeit und an jedem Ort auftreten können. Egal, wie vorsichtig Sie sich verhalten, ein Restrisiko bleibt. Falls Sie dabei Verletzungen davontragen, die Rehabilitationsmaßnahmen erfordern oder gar zu einer dauerhaften Berufsunfähigkeit führen, schießen die Kosten schnell in die Höhe. An dieser Stelle greift die Unfallversicherung – sie zahlt, egal, wer den Unfall verursacht hat.

Leistungen: Gesetzliche und private Versicherung

Geschützt durch eine private Unfallversicherung – Foto: Pixabay

Welche Leistungen der Versicherer im Einzelnen übernimmt, hängt davon ab, ob es sich um die gesetzliche oder eine private Unfallversicherung handelt. Die gesetzliche Unfallversicherung sichert gegen Unfallschäden ab, die am Arbeitsplatz, in der Schule oder auf den Hin- und Rückwegen von bzw. zu diesen Orten entstehen. Sie ist eine Pflichtversicherung, die der Arbeitgeber für jeden Mitarbeiter bezahlt. Kommen bei einem Unfall andere Personen als der Versicherte zu Schaden, ist die Unfallversicherung allerdings nicht zuständig. In diesem Fall greift die Haftpflichtversicherung des Schadenverursachers. Laut der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) ereignen sich jedoch knapp 70 Prozent der Unfälle außerhalb des Arbeitsplatzes. Für diese Freizeitunfälle kommt gegebenenfalls eine private Unfallversicherung auf, die auch bei einem längerfristigen Arbeitsausfall finanzielle Sicherheit bietet.

Wann zahlt die private Unfallversicherung?

In der Dusche ausgerutscht, Handgelenk gebrochen – das ist ein Fall für die private Unfallversicherung, oder? So einfach ist es leider nicht. Die Unfallversicherung greift nämlich nur unter bestimmten Voraussetzungen. Eine Bedingung ist, dass der Unfall einen dauerhaften, mindestens drei Jahre bestehenden Schaden nach sich zieht. Dabei muss der Schaden so schwer sein, dass er eine Invalidität von mindestens 25 Prozent zur Folge hat. Ein gebrochenes Handgelenk ist jedoch in der Regel in wenigen Monaten ausgeheilt. Außerdem muss der Versicherte nachweisen, dass die Verletzung tatsächlich durch einen Unfall – also eine Einwirkung von außen – entstanden ist. Stürzt beispielsweise jemand ohne erkennbare Ursache, etwa durch Umknicken oder Stolpern, gilt dies nicht als Unfall.

Wenn Sie sich allerdings so schwer verletzen, dass jahrelange Therapien notwendig sind oder Ihr Haus rollstuhlgerecht umgebaut werden muss, bedeutet eine private Unfallversicherung eine erhebliche finanzielle Entlastung – und in vielen Fällen auch die Sicherung des bisherigen Lebensstandards. Solch ein Unfall bedeutet einen erheblichen Lebenseinschnitt, der mit praktischen und emotionalen Herausforderungen einhergeht. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich nicht auch noch um Ihre finanzielle Sicherheit sorgen müssen.

Wer sollte eine private Unfallversicherung abschließen?

Eine private Unfallversicherung lohnt sich für alle Menschen, die in ihrer Freizeit einem erhöhten Unfallrisiko ausgesetzt sind. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn Sie einem Hobby mit hohem Verletzungsrisiko wie Mountainbiking oder Ski Alpin nachgehen. Bestimmte Freizeitaktivitäten wie Flug- und Autorennsport werden sogar von einigen Versicherern vom Unfallschutz ausgeschlossen. Informieren Sie sich also zuerst, ob Sie überhaupt Anspruch auf den Versicherungsschutz hätten, wenn bei der Ausübung Ihres Hobbys ein Unfall passiert. Mitunter ist eine Unfallversicherung trotz eines risikobehafteten Hobbys erhältlich, dann allerdings zu einem höheren Beitrag. Auch für Senioren kann eine Unfallversicherung sinnvoll sein, da bei ihnen selbst vermeintlich leichte Stürze einen langwierigen Heilungsprozess nach sich ziehen können.