Die Phagen-Technologie – eine Lösung für Problemhaut und andere Krankheiten!
(ra). In der Regel leiden Menschen mit Problemhaut unter einer gestörten Hautflora. Diese bedeckt die Haut wie ein natürlicher Schutzfilm. Sobald die Hautflora aus dem Gleichgewicht gerät, finden verschiedene Bakterienstämme einen Angriffspunkt und vermehren sich rasend schnell. Sie lösen Hautirritationen wie Juckreiz, Hautrötungen und Akne sowie eine ganze Reihe weiterer Hautkrankheiten aus. Besonders lästig sind diese Beschwerden, wenn sie im Gesicht auftreten.
Dann beeinträchtigen sie das Erscheinungsbild und mindern das Selbstwertgefühl der Betroffenen. Bei schweren Ausprägungen verschreiben Dermatologen oft Antibiotika. Dabei kann den lästigen Begleitern mit natürlichen Präparaten entgegengetreten werden.
Salben, Sprays und Cremes, die auf die Sanubiom Phage Technology aufbauen, können dafür sorgen, dass die Bakterien eliminiert werden und sich die Hautflora in kürzester Zeit wieder regeneriert. Studien lassen vermuten, dass die Technologie auch bei anderen durch Bakterien ausgelösten Krankheiten Linderung verschaffen könnte.
Was wird unter der Phagen-Technologie verstanden?
Bei Phagen handelt es sich um stäbchenförmige Viren, die auf bestimmte Bakterien spezialisiert sind. Sie nutzen diese als Wirt. Dabei haften sie an der Bakterie an, durchstoßen die Zellmembran und legen ihre DNA ab. Innerhalb des Zellkörpers vermehren sie sich rasend schnell und bringen das Bakterium zum Platzen. Die Übeltäter sterben ab und die Hautreizungen gehen zurück. Sobald keine Wirtstiere mehr vorhanden sind, verschwinden auch die Phagen.
Phagenhaltige Präparate enthalten weder Alkohol noch Cortison. Daher sind sie auch für Kinder verträglich, die besonders unter Hautkrankheiten leiden. Die Mittel werden zwei- bis dreimal täglich auf die betroffenen, vorher gereinigten Stellen aufgetragen. Nach etwa 10 Minuten verbessert sich die Hautflora merklich.
Unterschied zwischen Bakteriophagen und Antibiotika
Sowohl Antibiotika als auch Bakteriophagen sind als Bakterienkiller bekannt. Antibiotika funktionieren dabei eher als Massenvernichtungswaffen. Phagen dagegen greifen einen ganz bestimmten Bakterienstamm an. Dadurch wird die Nutzung kompliziert, da für jeden Patienten erst der passende Phage gefunden werden muss.
In Anbetracht der Tatsache, dass die “Waffe“ Antibiotika aufgrund zahlreicher Resistenzen stumpf zu werden droht, konzentrieren sich zunehmend mehr Länder wie die USA, Frankreich und Belgien darauf, die Phagenforschung zu forcieren.
Bei welchen Hautkrankheiten kann die Phagen-Technologie helfen?
Hierzulande am weitesten fortgeschritten sind die Forschungen bezüglich Bakteriophagen in der Behandlung von Hautkrankheiten. Insbesondere bei den folgenden Beschwerden werden mit phagenhaltigen Sprays und Salben sehenswerte Erfolge verzeichnet:
- Akne: Eine Anwendung sollte mindestens 14 Tage dauern. Für ein bestmögliches Ergebnis werden 6 Wochen empfohlen.
- Rosaceae: Bei dieser Hauterkrankung, die sich durch großflächige Gesichtsrötungen auszeichnet, empfiehlt sich eine Anwendung von bis zu 6 Wochen.
- Neurodermitis: Diese Krankheit befällt besonders häufig Kinder. Eine Anwendung sollte mehrere Wochen dauern, wobei sich bereits nach 20 Tagen merkliche Verbesserungen einstellen.
Die Phagen-Therapie als Antibiotika-Ersatz?
Die positiven Wirkungen einer Phagen-Therapie beschränken sich nicht nur auf Hautkrankheiten. In Osteuropa ist die Technologie schon seit Jahrzehnten ein Begriff. Dort wurde sie klinisch erprobt und wird mit einigem Erfolg gegen zahlreiche Krankheiten eingesetzt, die durch Bakterien verursacht werden. In westlichen Ländern dagegen sind Behandlungen mit Bakteriophagen eher unbekannt. Zu groß war der Erfolg von Penicillin und anderen Antibiotika, als dass eine Heilmethode mit Viren große Beachtung fand.
Erst mit dem Report der WHO (Weltgesundheitsorganisation) von 2014 kam Bewegung in die medizinische Forschung. Die Institution verlautbarte, dass die bisherige Handhabung mit Antibiotika dazu führte, dass sich immer mehr antibiotikaresistente Bakterienstämme entwickeln, bei denen herkömmliche Behandlungsmethoden nichts mehr ausrichten. Seitdem richtet sich das Augenmerk verstärkt auf andere Lösungen wie Bakteriophagen.
Das post-antibiotische Zeitalter in Sicht
Schon 2017 warnte Dr. Margaret Chan, die damalige Generaldirektorin der WHO, dass die Menschheit “auf ein post-antibiotisches Zeitalter” zusteuert. Häufige Infektionen könnten wieder mit einem tödlichen Ausgang verbunden sein. Menschen würden erneut an Blasenentzündungen, Syphilis, Tuberkulose und Lepra erkranken und sterben.
Derzeit fehlen laut Aussage von Dr. Christine Rohde vom Braunschweiger Leibniz-Institut Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkultur noch zwei Dinge, damit Bakteriophagen in großem Stil zur medizinischen Behandlung zugelassen werden. Dabei führte sie weitere klinische Studien an Erkrankten an und nannte europaweite, einheitliche Vorschriften. Sie gab der Hoffnung Ausdruck, dass die EU (Europäische Union) im Frühjahr 2023 ein entsprechendes Dokument vorlegen wird.