6. Mai 2025
Straubing

DIE LINKE will einen Zirkus ohne Tierqualen

(ra) Als Augenwischerei kritisiert die bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Tierschutz und Tierrechte der Partei DIE LINKE Pläne der Bundesregierung für ein freiwilliges Konzept zur Reduzierung der Wildtierhaltung in Zirkussen. Wie der Oberschneidinger Stefan Hölzl, Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft, am Dienstag gegenüber regio-aktuell24 erklärte, setzt sich DIE LINKE für einen Zirkus ohne Wildtiere ein. Er fordert eine zügige Entscheidung statt folgenloser Selbstverpflichtungen.

Ob Wildtiere wie Elefanten, Löwen, Kamele, Giraffen oder Nashörner im Zirkus gehalten werden sollen, ist umstritten. Tierschützer, die Bundestierärztekammer und eine Mehrheit des Bundesrates sprechen sich gegen Wildtierhaltung im Zirkus aus, doch nur die Bundesregierung könnte ein solches Verbot erlassen. Diese argumentiert jedoch mit der Berufsfreiheit der Zirkusbetreiber, die CDU/CSU und SPD nicht einschränken wollen. Die Zirkusbetreiber selbst sehen den Zirkus als kulturelle Institution gefährdet, sollten sie in Zukunft kein Wildtiere mehr halten dürfen.

Stefan Hölzl
Stefan Hölzl

Eine Argumentation die die linken Tierschützer nicht gelten lassen wollen. „Selbst bei einer Haltung, die den Zirkusleitlinien entspricht, sind chronische Erkrankungen beispielsweise des Skelettsystems und gravierende Verhaltensstörungen zu beobachten“, so Hölzl. Selbst bei optimaler Haltung bedeuten die stundenlangen Transportwege und der ständige Umgebungswechsel Stress für die Tiere. Für ihn ist daher unverständlich, warum die Bundesregierung ein Wildtierverbot in Zirkussen blockiert, während bereits in 23 anderen europäischen Ländern ein teilweises oder komplettes Wildtierverbot eingeführt wurde. „Die Erfahrungen in diesen Ländern zeigen, dass ein Wildtierverbot die Institution Zirkus nicht gefährdet.“ Die Berufsfreiheit ist somit in Hölzl’s Augen kein Argument für Wildtiere im Zirkus.

DIE LINKE fordert daher ein Wildtierverbot in Wanderzirkussen, wobei zu gewährleisten ist, dass die Tiere nach einem Verbot nicht getötet werden. Neben einer begrenzten Übergangsfrist für bereits in den Zirkussen lebende Tieren fordert DIE LINKE daher auch Wildtierauffangstationen. Bayern solle hier die Zusammenarbeit mit anderen Bundesländern suchen.