4. Mai 2025
Landkreis Straubing-BogenStraubing

DIE LINKE warnt vor Insektengiften in Lebensmitteln

(ra) Höhere Rückstände des Insektengifts Acetamiprid in Lebensmitteln und negative Auswirkungen auf das Insektensterben befürchtet der Kreisverband der Partei DIE LINKE nach einer Entscheidung der EU-Kommission. Wie Kreisvorstandsmitglied Stefan Hölzl am Donnerstag gegenüber regio-aktuell24 erklärte, sei insbesondere der Gäuboden als Anbaugebiet von Spargel, Kartoffeln und Raps betroffen. Die EU-Kommission hat die zulässigen Grenzwerte des Wirkstoffes um bis 7900 Prozent erhöht.

Der Wirkstoff Actamiprid gehört zur umstrittenen Wirkstoffklasse der Neonikotinoide. Das Nervengift tötet Insekten und ist beispielsweise zur Bekämpfung von Blattläusen, Kartoffelkäfern und Rapsglanzkäfern zugelassen. Umweltschützer sehen in Neonikotinoiden ein Ursache für das Insektensterben. So wurde die Anwendung von drei anderen Neonikotinoiden im Freiland bereits wegen nachgewiesener Schädigung von Bienen verboten. Eine Klage der Chemieindustrie vor dem Europäischen Gerichtshof hiergegen scheiterte.

„Durch die Erhöhung der Grenzwerte in Lebensmitteln auf Druck der Chemieindustrie droht nun eine Gefährdung der Lebensmittelsicherheit“, kritisiert Hölzl. „Gleichzeitig ist ein vermehrter Einsatz des Insektzids gerade im Gäuboden zu befürchten, da hier betroffene Gemüse- und Ackerkulturen intensiv angebaut werden.“ Während die Bevölkerung Maßnahmen gegen das Artensterben mit dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“ auf den Weg gebracht habe, drohe nun ein herber Rückschlag bei den Bemühungen, dem Artensterben Einhalt zu Gebieten.

DIE LINKE fordert daher eine Vorreiterrolle Bayerns in der Erforschung des biologischen Pflanzenschutzes flankiert von einem kurzfristigen Verbot von Pestiziden, die das Insektensterben mitverursachen oder die menschliche Gesundheit bedrohen.