Die LINKE-Delegation vom Wissenschaftszentrum überzeugt
(ra) Nicole Gohlke, Spitzenkandidatin der bayerischen LINKEN und Sprecherin der Linksfraktion für Hochschul- und Wissenschaftspolitik, besuchte am Donnerstag gemeinsam mit Uschi Maxim, Landessprecherin der bayerischen LINKEN, und Karl Ringlstetter, der örtliche Direktkandidat zur Bundestagswahl, das Wissenschaftszentrum in Straubing.
Die Gruppe informierte sich über den Stand der Umwandlung des Wissenschaftszentrums zur Universität. Besonders Interesse fanden bei den LINKEN die zu erwartenden Studienbedingungen, Arbeitsplätze, Forschungsinhalte sowie mögliche Auswirkungen auf den Straubinger Wohnungsmarkt.
Mit Wissenschaftszentrum besitze Straubing ab Oktober nicht nur eine Universität, sondern eine weltweit wohl einzigartige Forschungseinrichtung. Am künftigen „TUM-Campus Straubing für Biotechnologie und Nachhaltigkeit“ soll ein Bogen von der Ausbildung künftiger Nachhaltigkeitsprofis über Grundlagenforschung bis hin zur praktischen Anwendung der Forschungsergebnisse geschlagen werden.

MdB Nicole Gohlke (Spitzenkandidatin der bayerischen LINKEN),
Karl Ringlstetter (Direktkandidat im Wahlkreis Straubing), Jan F. Turner (Referent für Marketing, Kommunikation und Medien am Wissenschaftszentrum), Johannes Spielbauer (Sprecher DIE LINKE Ortsverband Straubing), Thomas Lermer (Mitglied im Kreisvorstand DIE LINKE Passau) und Dennis Neubert (Kreisvorsitzender DIE LINKE Niederbayern-Mitte).
Ziel der branchen- und disziplinenübergreifenden Forschung in Straubing ist es, fossile Rohstoffe möglichst nachhaltig und umweltschonend durch erneuerbare Energien und nachwachsende Rohstoffe zu ersetzen. So soll Straubinger Forschung einen Beitrag zur Bewältigung von Klimawandel, Naturzerstörung und zuneige gehenden fossilen Rohstoffen leisten.
Beeindruckt zeigte sich Gohlke nicht nur über die Forschungsinhalte, sondern auch über die Lehrbedingungen am Wissenschaftszentrum. Die sachliche und personelle Ausstattung sei im Vergleich zu anderen Hochschulen überdurchschnittlich. Eine individuelle Betreuung und niedrigere Lebenshaltungskosten im Vergleich zu Hochschulstädten wie München machen den künftigen Hochschulstandort Straubing attraktiv für Studierende.
Während Straubing nach Meinung von Karl Ringlstetter, Sprecher des Ortsverbandes seiner Partei und Straubinger Direktkandidat zur Bundestagswahl, unstrittig von der Hochschule profitieren werde, müsse die Politik bereits jetzt durch die Bereitstellung von ausreichend Wohnraum für Studierende einen weiteren Anstieg der Mietpreise vor Ort verhindern. Zudem müsse der soziale Wohnungsbau auch in Straubing wiederbelebt werden.
„So wertvoll die Forschung zu nachhaltigem Wirtschaften ist, ohne die richtigen politischen Rahmenbedingungen werden die Ergebnisse aus der Wissenschaft nicht erfolgreich umgesetzt werden können“, zeigte sich Gohlke überzeugt. Maismonokulturen, Palmölanbau und E10 seien mahnende Beispiele, wie Ansätze zu nachhaltigem Wirtschaften aufgrund von kurzfristigem Renditedenken pervertiert werden. Das zeige sich auch in der aktuellen Diskussion um den Verbrennungsmotor, so Gohlke: „Während im Freistaat an Alternativen geforscht wird, blockiert die CSU aus reinem Populismus. Dabei ist nachhaltiger Verkehr nicht nur eine Frage des Umweltschutzes, sondern eine Frage der sozialen Gerechtigkeit. Mobilität darf nicht vom Geldbeutel abhängen. Dazu braucht es neben neuen Antriebssystemen aber auch einen leistungsstarken öffentlichen Nah- und Fernverkehr.“
Für die Zukunft wünschten sich die Linken-Politiker viele Anregungen aus dem künftigen TUM-Campus. Denn jenseits aller Parteipolitik stehe außer Frage, dass ohne grundlegende Änderungen eine soziale und ökologische Katastrophe drohe.