Der Salzhandel in Gschwendt bei Straubing
(ra) Cornelia Landstorfer referiert am Donnerstag, 15. März um 19.30 Uhr im Gäubodenmuseum auf zum Thema „Der Salzhandel am Beispiel des Landstorfer-Hofes in Gschwendt bei Straubing“. Der Eintritt ist frei.
So war Salz einst ein wichtiges Fernhandelsgut. Das weiße Gold war nicht nur eine begehrte Speisewürze, sondern diente vor allem auch als Konservierungsmittel und fand Anwendung in verschiedenen Gewerben wie etwa bei der Lederherstellung. Auch Straubing war insbesondere wegen der direkten Lage an der Donau ein geradezu prädestinierter Umschlagplatz für das lebensnotwendige Salz. Anhand der Forschungen zur Geschichte eines Hofes im niederbayerischen Gschwendt lässt sich belegen, dass auch die Region um Straubing vom Handel mit Salz profitierte. Durch diesen kleinen Ort verlief die alte Handelsstraße von Straubing nach Böhmen.

Die Hofstelle wurde erstmals 1381 erwähnt und ist seit 1613 im Besitz der Familie Landstorfer. Mündliche Überlieferungen über einen Salz-Fuhrhandel von Straubing nach Böhmen konnten anhand von Rechnungen des Salzamtes in Straubing tatsächlich bestätigt werden. 1615 sind diverse Einträge des Vorfahren Georg Stubenhofer zu finden, 1630 ist auch der Zielort „Beheim“, also Böhmen eingetragen.
Straubing, am Schnittpunkt der Handelsstraßen vom Rheinland nach Österreich und von Italien nach Böhmen gelegen, eignete sich hervorragend als Sitz einer Hauptmautstelle und verfügte über vier Salzstädel, von denen allerdings drei herzoglich waren. Mit 500 Meter langen Schiffszügen (kurfürstliche Salzflotte) wurde die Ware über die Donau nach Straubing transportiert und dann auf den Landwegen vor allem in das salzlose Böhmen gebracht.
Getreide, Hopfen, Glas und noch andere Waren wurden als Gegenfracht mitgebracht. Lange Zeit war das Salz somit völkerverbindend.
Auf den gefährlichen Handelsreisen kam es häufig zu Überfällen und vor allem die Wirren verschiedener Kriege erschwerten immer wieder die Ausübung des Fuhrgewerbes und brachten es zeitweise ganz zum Erliegen.