Technik

Datenschatz im Gehäuse: die Evolution der Festplatten und ihre Rolle im digitalen Zeitalter

(ra). Die Fortschritte auf dem Gebiet der Informationstechnologie haben in den vergangenen Jahrzehnten zu einem exponentiellen Anstieg der Menge an digitalen Daten geführt. Maßgeblich zum Erfolg von Computern, Smartphones sowie des Internets trugen Festplatten bei, da diese die Speicherung großer Datenmengen ermöglichen. Sie sind ebenfalls in Servern vorhanden und speichern Webseiten und andere online verfügbare Daten in physischer Form. Dieser Artikel beleuchtet die Rolle der Datenträger in der modernen Informationsgesellschaft.

Die Anfänge der Festplatten

Mit der 305 RAMAC stellte IBM im Jahr 1955 die erste kommerzielle Festplatte vor. Sie war in der Lage, die zum damaligen Zeitpunkt unfassbar große Datenmenge von 4,375 Megabyte zu speichern. Dieses Maß für die Kapazität von Festplatten bezeichnete man damals noch als Oktetten. Zum Vergleich: In modernen Computern befinden sich heute Datenträger mit einer Speicherkapazität von bis zu vier Terabyte. Das ist das Einmillionenfache der Kapazität der 305 RAMAC.

Diskette
Vor 25 Jahren noch als Datenträger in Verwendung: Die 1,4-MB-Diskette – Fotos: Pixabay

Nicht nur die Speicherkapazität der Festplatten nahm im Laufe der Jahrzehnte zu, sondern auch ihre Praktikabilität: Neue Formfaktoren erlaubten den Einbau der Datenträger zuerst in Heimcomputer, anschließend in Laptops und schließlich in Smartphones.

Von der Harddisk zur SSD

Traditionelle Festplatten, auch mit HDD für Harddisk Device abgekürzt, basieren auf dem Prinzip der magnetischen Speicherung. Im Inneren des HDD-Gehäuses befinden sich mehrere rotierende magnetische Scheiben, die jeweils in einzelne Bereiche, die sogenannten Spuren und Sektoren, unterteilt sind. Um Daten zu lesen und auf die Harddisk zu schreiben, ist ein Lesekopf erforderlich.

Dieser schwebt über den Scheiben und manipuliert bei Arbeitsvorgängen die magnetische Ausrichtung der einzelnen Spuren. Die Rotationsgeschwindigkeit bestimmt die Zugriffszeiten und Übertragungsgeschwindigkeiten. Der nah über den Scheiben schwebende Lesekopf ist empfindlich gegenüber einwirkenden Kräften, beispielsweise durch Erschütterungen. Kommt es zum sogenannten Absturz des Bauteils auf die Festplatte, von Fachleuten als Head-Crash bezeichnet, droht der Verlust von Daten.

Festplatten mit HDD-Laufwerk
Ein geöffnetes HDD-Laufwerk

Bereits in den 1980er-Jahren arbeiteten Forscher an der Entwicklung von Flashspeichern. Das Ergebnis dieser Forschungen sind die heutigen Solid-State-Drives, die Anwender hauptsächlich unter dem Kürzel SSD kennen. Diese modernen Festplatten bieten hohe Lese- und Schreibgeschwindigkeiten. Da sie ohne Lesekopf auskommen, sind sie weniger empfindlich gegenüber einwirkenden Kräften, wodurch Nutzer von einer verbesserten Datensicherheit profitieren.

Festplatten – die Tresorräume für Datenschätze

Daten zählen zu den wertvollsten Gütern der heutigen Welt. Festplatten sind daher mit Tresoren vergleichbar: Sie dienen der Aufbewahrung von Datenschätzen und erfordern deshalb einen sorgsamen Umgang. Auf den Datenträgern befinden sich persönliche Erinnerungen, geschäftliche Informationen und manchmal pikante Geheimnisse. Da Profis auch gelöschte Daten rekonstruieren können, ist es sinnvoll, die Festplatte vernichten zu lassen, bevor ein PC, Laptop oder Smartphone entsorgt wird.

SSD Festplatten
SSD-Festplatten inzwischen klein und überall mit hinnehmbar

Zwar setzen sich zunehmend Cloudspeicher durch, doch bei diesen gibt der Nutzer seine Daten aus der Hand und muss auf die Integrität des Cloudanbieters vertrauen. Zudem ermöglichen Festplatten die Speicherung großer Datenmengen. Die Übertragung dieser Daten aus der und in die Cloud würde trotz Breitbandverbindungen beträchtliche Zeit in Anspruch nehmen und etwa den Spaß beim Gaming spürbar mindern.

Festplatten als Stützpfeiler der digitalen Gesellschaft

Festplatten erlauben das unkomplizierte Speichern und Abrufen von Daten auf dem heimischen Computer, Laptop oder Smartphone. Da sie die physische Speicherung von Webseiten und anderen online verfügbaren Inhalten ermöglichen, bilden sie auch das Rückgrat der digitalen Gesellschaft. Obwohl sich Cloud-Dienste zunehmender Beliebtheit erfreuen, bleiben Harddisks und insbesondere SSD unerlässlich, um große Datenmengen sowie vertrauliche Daten sicher und schnell abrufbar zu speichern.