25. Oktober 2024
Gesundheit

Das Reizdarm-Syndrom – was man darüber wissen sollte

(ra). Der Reizdarm gilt als Volkskrankheit. Lange Zeit wurden die Beschwerden vieler Betroffener nicht ernst genommen. Mittlerweile zeigen allerdings immer mehr Personen entsprechende Symptome; auch sind zunehmend junge Menschen vom Reizdarm-Syndrom betroffen. Hier gibt es Informationen über Symptome, Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten.

Symptome und Diagnose

Als wichtigster Auslöser für das Reizdarm-Syndrom gilt Stress, der immer mehr Menschen im Alltag plagt. Nach Ärztemeinung können aber auch bestimmte Bakterien in der Darmflora zu einem Reizdarm führen. Die Beschwerden können unterschiedliche Ausprägungen annehmen. Typische Symptome sind Magenschmerzen, Darmschmerzen, Probleme beim Stuhlgang, vermehrte Gasbildung oder ein ständig aufgeblähter Bauch. Aus Scham gehen die meisten Betroffenen nicht zum Arzt, sondern versuchen, eigenständig etwas gegen die Beschwerden zu unternehmen.

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Die Diagnose eines Reizdarms ist nicht ganz einfach, zunächst müssen nämlich andere Krankheiten ausgeschlossen werden. Dafür sind diverse Untersuchungen notwendig, die je nach ihrem Umfang Körper und Psyche zusätzlich belasten können. Mitunter kommt es vor, dass ein vorhandenes Reizdarm-Syndrom nicht richtig diagnostiziert wird, sodass Betroffene manchmal eine regelrechte Odyssee hinter sich bringen müssen, bis sie erfahren, woher ihre Beschwerden rühren.

Wer den Verdacht hat, am Reizdarm-Syndrom zu leiden, kann sich zunächst mithilfe eines Selbsttests für zu Hause einen Überblick über den Zustand seiner Darmflora verschaffen: Experten analysieren anhand einer eingesandten Stuhlprobe das Mikrobiom und finden heraus, ob sich dieses im Ungleichgewicht befindet. Die Analyse kann eine ärztliche Untersuchung nicht ersetzen, wohl aber ein erster Schritt zur richtigen Diagnose sein.

Einen Reizdarm behandeln

Die Therapie eines Reizdarms konzentriert sich auf drei Aspekte: eine Umstellung der Ernährung, die medikamentöse Behandlung und eine Begleittherapie, in der ein besserer Umgang mit Stresssituationen erlernt werden soll. Im Rahmen der Ernährungsberatung wird schrittweise getestet, welche Lebensmittel sich vorteilhaft auf die Darmflora auswirken und so ein individueller Ernährungsplan erarbeitet. Sogenannte probiotische Lebensmittel sind aufgrund der in ihnen enthaltenen „guten“ Bakterien oft besonders geeignet, die Verdauung zu beruhigen: Dazu gehören beispielsweise Joghurt, Kefir, verschiedene Käsesorten und saure Gurken. Damit mehr Betroffene sich überhaupt Hilfe suchen und Linderung erfahren können, muss jedoch vor allem hinsichtlich der Enttabuisierung des Leidens noch einiges geschehen.