21. April 2025
Geiselhöring

CSU: Ist für Geiselhöring eine Ortsumgehung zur Verkehrsentlastung notwendig?

(ra) Braucht Geiselhöring zur Verkehrsentlastung eine Ortsumgehung? Dieser Frage widmete sich der örtliche CSU-Ortsverband am Donnerstag im Gasthaus Korfu bei einem Informationsgespräch. Speziell ging es dabei um die möglichen Auswirkung einer Ortsumgehung auf die Gewerbetreibenden am Stadtplatz. CSU-Ortsvorsitzender und Bürgermeister Herbert Lichtinger begrüßte dazu etwa 50 Interessierte und stellte zunächst die Ausgangssituation dar.

Braucht es für Geiselhöring eine Umgehung?

Lichtinger verwies darauf, dass die Trasse Haindling-Süd aufgrund der seit 2016 verschärften Umweltvoraussetzungen nicht mehr realisierbar sei. Deswegen habe das Straßenbauamt Passau nun eine Alternativ-Trasse „Haindling-Nord“ vorgeschlagen. Diese verlaufe zwischen Geiselhöring und Haindling und führe dann an der Bahnlinie entlang an Hirschling vorbei in Richtung Perkam. Der Ort Perkam würde dann bei der Bahnlinie an der Laber-Seite umgangen. Wie Lichtinger feststellte, betrachte man in Perkam die dortige geplante Straßenführung im wesentlichen als sehr positiv. Der Gemeinderat wird sich dazu in Kürze befassen.

Der Stadtrat Geiselhöring muss nun in seiner nächsten Sitzung darüber entscheiden, ob die Trasse „Haindling-Nord“ grundsätzlich befürwortet werde und ob das Straßenbauamt die weitere Planung weiterführen soll oder ob die Trasse nicht gewünscht sei.  Lichtinger verwies darauf, dass die Innenstadt mit über 7.000 Kraftfahrzeugen täglich dringend eine Verkehrsentlastung benötige, damit der Stadtplatz vor allem für Kinder und Senioren wieder sicherer werde.

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Der CSU-Vorsitzende betonte, dass die Grundsatzentscheidung im Stadtrat noch nicht die endgültige detaillierte Trassenführung umfasse. Die Detailplanung würde eng mit der Kommune und auch mit den Betroffenen abzustimmen sein. Insbesondere im Bereich Hirschling werde die Stadt darauf drängen, die Trasse noch weiter von der Bahnlinie wegzuverlegen und eine Unter-, statt eine Überführung zu planen. Aber die Stadt müsse nun dem Straßenbauamt ein Signal geben, ob die Planung in diese Richtung fortgeführt werden solle oder nicht.

Generell betonte Lichtinger, dass die Abstände zu den Wohnbebauungen im Vergleich zum früheren „engen Südring“ viel höher seien, weil die Trasse nicht an dem Eiglfurter Bach entlang verlaufe, sondern sofort nach dem Haindlingerberg über den Berg geführt werde und dann tiefliegend abseits der Wohnbebauung verläuft. Dadurch wird auch den Aspekten des Lärmschutzes und auch der Lanschaftsansichten Rechnung getragen.

Lichtinger wies darauf hin, dass auch andere Gemeinden, wie zum Beispiel Langquaid, durch die Entlastungen des Innenbereiches vom Durchgangsverkehr, keineswegs am Marktplatz ausgestorben seien. Dadurch seien erst Entwicklungen für eine Umgestaltung der Innenstadt ermöglicht worden.

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Seitens einiger Gewerbetreibender gab es die Befürchtung, dass durch eine Verringerung des Durchgangsverkehr die Einkaufsfrequenz der Geschäfte betroffen sei. Außerdem wurde von ihnen geäußert, dass ihrer Meinung nach in keiner Weise zu viel Verkehr am Stadtplatz sei. CSU-Fraktionssprecher Hans Bauer konnte den Befürchtungen von Gewerbetreibenden entgegnen, dass die Umfahrung in Sallach vor zirka 15 Jahre nicht dazu geführt habe, dass Gewerbebetriebe in Sallach schließen mussten oder eine schlechtere Entwicklung genommen hätten.

Ewald Seifert, Bürgermeister aus Oberschneiding, berichtete von seiner Gemeinde an der B20. Dort habe es vor über 20 Jahren auch die Befürchtungen vom Aussterben des Ortskerns gegeben waren. Durch den Bau der B20 außerorts habe sich dies aber nicht bestätigt, die Geschäfte des täglichen Bedarfs seien weiterhin gut besucht und ausgelastet, berichtete er. Er wies darüber hinaus auch darauf hin, dass es bei der Frage der Ortsumgehung Geiselhöring nicht nur um Geiselhöring allein gehe, sondern, dass damit auch die Verkehrsanbindung des gesamten Labertales verbunden sei.

In einer anschließenden Diskussion wurde verschiedene Argumente zum Für und Wider der Ortsumgehung angeführt.