24. April 2025
Landkreis LandshutNiederbayern

Corona aus Sicht der HeimatLandwirte

(ra) Auch in der Landwirtschaft ist die Corona-Krise zu spüren. Neben negativen Auswirkungen gibt es allerdings auch einige positive zu erkennen. Die HeimatLandwirte, das Sprachrohr von rund 140 Landwirten aus Niederbayern, Oberbayern und der Oberpfalz, berichteten am Mittwoch, wie die Landwirte mit dem Corona-Virus umgehen.

Foto: HeimatLandwirte

Leere Supermarktregale, verschärfte Hygienemaßnahmen und die Ausgangssperre, auch die Landwirte aus der Region sind von diesen Schlagzeilen betroffen. In der aktuellen Situation erfährt die Arbeit der Landwirte wieder mehr Wertschätzung. „Die Hygienemaßnahmen sind für die Landwirte kein Problem, denn in der Tierhaltung herrschen ohnehin verschärfte Hygienevorschriften, die die Bauern schon bekannt sind und richtig umgesetzt werden“, so Carolin Schalk, eine Sprecherin der HeimatLandwirte. Hinzu komme die vermehrte Hygiene auf den Schleppern im Ackerbau. Aktuell würden die Verbraucher bemerken, dass gerade in solchen Zeiten, in denen das soziale Leben beinahe auf Null heruntergefahren ist, die lebensnotwendigen Dinge von großer Bedeutung sind. Und dazu gehören die Lebensmittel, die tagtäglich von den Landwirten aus der Region produziert werden.

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Den Bürgern werde nach Darstellung Schalks bewusst, dass die Nahrungsmittel aus der unmittelbaren Umgebung keine lange Lieferwege hinter sich haben und so schnell in den jeweiligen Verkaufsstätten angeboten werden können. Die Lebensmittelversorgung sei somit sichergestellt, ohne auf den gestoppten Import angewiesen zu sein. Gerade jetzt herrsche auf vielen landwirtschaftlichen Betrieben Hochsaison, obwohl das öffentliche Leben drumherum beinahe stillsteht. Aktuell werde auf vielen Ackern Gülle ausgebracht, um den Boden mit einem natürlichen Dünger zu düngen und somit mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen, damit die Fruchtbarkeit gefördert werden kann.

„Diese Maßnahme kann von den Bauern in der aktuellen Zeit ohne größere Beeinträchtigungen durchgeführt werden“, versicherte Carolin Schalk. Meist seien bei der Gülleausbringung große Maschinen im Einsatz, die im Straßenverkehr für viele Bürger als störend empfunden werden. Da aufgrund der Ausgangsbeschränkung im Moment weniger auf den Straßen los ist, falle es den Landwirten leichter die Strecke zwischen Betrieb und Feld ohne Probleme zurückzulegen. Und die Sprecherin merkt an: „Unterwegs werden diese zurzeit vermehrt von Bürgern freundlich gegrüßt, was natürlich auch die Landwirte freut, dass gerade jetzt in dieser schwierigen Zeit ihre Arbeit wieder wertgeschätzt wird.“ Auch die Aussaat von Mais und Zuckerrüben sei aktuell zu beobachten. Die Verbraucher sehen somit, dass die Landwirte die Traktoren auch zum Arbeiten nutzen und nicht nur, um zu Demonstrationen zu fahren.

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Veranstaltungen verschoben

Die Landwirte aus der Region Landshut und Umgebung hatten eine Informationsveranstaltung mit dem Motto „Bürgern Bauern Brotzeit“ geplant, die Ende März im Gasthof zur Insel stattgefunden hätte. Bei dieser Veranstaltung hätte es eine Diskussionsrunde zur modernen Landwirtschaft gegeben und eine Fragerunde für alle Interessierte. Diese musste bis auf weiteres verschoben werden. Ein neuer Termin wird bekannt gegeben. Und auch der jährliche Hofinformationstag, bei dem Interessierte auf einem Mitgliedsbetrieb einen hautnahen Einblick in die landwirtschaftliche Produktion erleben können, muss in diesem Jahr ausfallen. Im Jahr 2021 wird der Hofinformationstag wieder stattfinden, auch ein passender Austragungsort ist schon gefunden.

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Lebensmittelversorgung sichergestellt

Probleme haben die Landwirte, denen Saisonarbeitskräfte fehlen, allerdings soll die Einreise für Erntehelfer in Kürze ermöglicht werden. In der Tierhaltung und im Ackerbau gibt es keine größeren Konsequenzen aus der Coronakrise. Auf dem Futtermittelmarkt sind teilweise leichte Verknappungen zu spüren und auch der Kontakt zu den Ämtern kann nur noch telefonisch erfolgen, was die Landwirte aber in ihrer Produktion nicht weiter einschränkt. Größere Sorge bereitet aktuell die afrikanische Schweinepest, die eine große Gefahr für die Schweinehaltung ist. Ansonsten können die Landwirte ohne größere Probleme weiter produzieren, weshalb die Versorgung mit Lebensmitteln aus der Region weiterhin sichergestellt ist.