5. Mai 2025
Straubing

BRK-Rettungswägen rückten im vergangenen Jahr insgesamt 24.728 mal aus

(ra) Das Jahr 2016 bescherte dem Rettungsdienst des Bayerischen Roten Kreuzes in Straubing und im Landkreis viel Arbeit. BRK-Rettungsdienstleiter Jürgen Köhl stellte am Freitag die Zahlen anlässlich des Tags des europäischen Notrufs 112 (11. Februar) vor: in den Rettungswachen Straubing, Bogen, Mallersdorf-Pfaffenberg und Stallwang sowie am Stellplatz Sankt-Englmar stehen insgesamt zwölf Fahrzeuge für die Versorgung der Patienten zur Verfügung.

24.728 Einsätze stehen für das vergangene Jahr zu Buche – das entspricht einer Steigerung um 1.950 im Vergleich zu 2015. Die Zahl der Notarzt- und Notfalleinsätze stieg auf 7.205 – ein Plus um über 300. Ebenfalls deutlich gestiegen sind die Krankentransporte. 9694 sind fast 600 mehr als 2015. Dies kommt vor allem den Patienten zu Gute, die im sogenannten qualifizierten Krankentransport besser ausgebildetes Personal und bessere technische Ausstattung der Fahrzeuge erhalten.

Der Rettungsdienst kommt dabei nicht nur mit den hauptamtlichen Kräften aus – in Spitzenzeiten unterstützen die ehrenamtlichen Unterstützungsgruppen Rettungsdienst (UGRD)die hauptamtlichen Kräfte.

224 mal rückten die UGRDs aus. In Zeiten hohen Einsatzaufkommens, wenn der reguläre Rettungsdienst nicht mehr frei ist, werden diese ehrenamtlichen Einheiten durch die Rettungsleitstelle alarmiert. Die Fahrzeuge sind ebenfalls nach modernen Standards ausgestattet und die freiwilligen und ehrenamtlichen Einsatzkräfte haben die gleiche Aus- und Fortbildung wie die hauptamtlichen Rettungsdienstmitarbeiter.  „Dies ist eine zusätzliche und freiwillige Leistung engagierter Ehrenamtlicher, welche Menschen direkt Leben retten oder schwerwiegendere Krankheitsfolgen zumindest vermindern helfen kann. Menschen die Helfen – ist das Motto des BRK. Dies gilt für alle aktiven HelferInnen, aber auch für alle Bürgerinnen und Bürger, welche mit Ihrer Spende dazu beitragen, dass das Rote Kreuz solche Zusatzleistungen unterhalten kann“, unterstreicht Kreisgeschäftsführer Jürgen Zosel.

Markante Ereignisse waren unter anderem der Brand am Gstütt in Straubing Anfang Januar, der Rathausbrand im November beziehungsweise das Glatteis einen Tag vor Heilig Abend.

Insgesamt fuhren die Fahrzeuge 703.198 Kilometer. Der Rettungsdienst des BRK Straubing-Bogen wird von rund 100 hauptamtlichen Mitarbeitern und zu etwa 15 % von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern sichergestellt. Die Mitarbeit im Rettungsdienst der ehrenamtlichen Helfer aus den BRK Bereitschaften ist ein großer Beitrag zur Kostensenkung. Nach aktuellen Untersuchungen ist das Bayerische Rote Kreuz der günstige Anbieter im Rettungsdienst in Bayern.

[su_note note_color=“#f93245″]Der Samstag ist Tag des europäischen Notrufs. Denn in insgesamt 38 Ländern erhalten Hilfesuchende unter der 112 Rat und Unterstützung. Allerdings wissen nur ein Viertel der Deutschen, dass sie über die 112 in allen Mitgliedsaaten der EU die Notrufzentralen der Rettungsdienste  über Festnetz- und Mobilfunkanschlüsse erreichen. Um den Bekanntheitsgrad der 112 zu erhöhen wurde der „Tag des Notrufs“ eingeführt.[/su_note]

Die Nummer ist in ganz Europa  vorwahlfrei, kostenlos und wird im Funk- und Festnetz mit Vorrang behandelt. Die 112 verbindet den Anrufer mit der örtlich zuständigen Leitstelle und funktioniert in jedem Mobilfunknetz, auch wenn das jeweilige Netz am momentanen Standort gerade nicht verfügbar ist.

Doch welche Beschwerden sind ein Notfall? Der Landesarzt Professor Peter Sefrin: „Viele Patienten sind unsicher bei welchen Symptomen sie die 112 anrufen sollen.“ Helfer und Betroffene sollten deshalb immer dann schnell zum Telefon greifen wenn es lebensgefährlich wird. „Dazu gehören schwere Unfälle, Feuer, Vergiftungen, Schmerzen in der Brust, Störungen der Sprache, Lähmungserscheinungen, Störungen des Bewusstseins, Kreislaufkollaps, Atemnot, starker Blutverlust, starke Schmerzen und andere lebensbedrohliche Situationen,“ erklärt Sefrin.

Die wesentlichen Fragen

Die Integrierte Leitstelle für Rettungsdienst- und Feuerwehralarmierungen fragt die wichtigsten Daten ab:

  • Was ist wo geschehen?
  • Welche Verletzungen oder Erkrankungen liegen vor?
  • Wer meldet den Notruf?
  • Wer ist verletzt?

Danach sollte man nicht auflegen, sondern Rückfragen der Leitstelle abwarten. Seit 2014 sind alle Mitarbeiter der Integrierten Leitstellen speziell geschult und können bei einem Kreislaufstillstand eine Reanimation durch Laienhelfer telefonisch anleiten. „Das ist ein großer Fortschritt und hat so manch Einem das Leben gerettet“, erläutert Professor Sefrin. Insgesamt 527.000-mal wurden die Retter im vergangenen Jahr in Bayern zu Notfalleinsätzen gerufen.

Ärztlicher Bereitschaftsdienst in Bayern bei nicht lebensbedrohlichen Situationen

In vielen Fällen geht es nicht um Minuten, da reicht es aus den Ärztlichen Bereitschaftsdienst zu rufen. Das hilft die Notfallretter zu entlasten. Sefrin: „Bei nicht lebensbedrohlichen Beschwerden hilft der Hausarzt oder – wenn dieser nicht dienstbereit ist – der Ärztliche Bereitschaftsdienst unter der Nummer 116 117, das ist die kostenfreie bundesweite Bereitschaftsdienstnummer.“