Bei totem Rotmilan der Pestizidwirkstoff Carbofuran nachgewiesen
(pol) Ein toter Rotmilan, der im Januar in einem Waldgebiet nahe des Straubinger Ortsteils Wallkofen (Stadt Geiselhöring) entdeckt wurde, ist offenbar mit dem Pestizidwirkstoff Carboruan vergiftet worden. Das bestätigte ein toxikologisches Gutachten des Bayerischen Landeskriminalamtes. Ein Waldarbeiter hatte den Greifvogel am 17. Januar 2025 im Rahmen von Forstarbeiten entdeckt.

Aufgrund von Hinweisen auf eine mögliche Vergiftung stellten die Behörden den Kadaver nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft sicher und übergaben ihn zur weiteren Untersuchung dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit sowie dem Landeskriminalamt.
Die Laboruntersuchung ergab, dass der streng geschützte Vogel mit dem verbotenen Pestizidwirkstoff Carbofuran vergiftet wurde. Carbofuran wurde in der Vergangenheit wiederholt mit illegalen Greifvogel-Tötungen in Verbindung gebracht.
Trotz intensiver Ermittlungen konnte bislang kein Tatverdächtiger ermittelt werden. Weitere ähnliche Vorfälle wurden im Zuständigkeitsbereich der Polizei bislang nicht registriert. Die Ermittlungen vor Ort sind nun abgeschlossen und wurden zur weiteren Bearbeitung an die Staatsanwaltschaft Regensburg – Zweigstelle Straubing übergeben.
Carbofuran in der Landwirtschaft
Carbofuran ist ein systemisch wirkendes Insektizid und Nematizid, das hauptsächlich zur Bekämpfung von Schädlingen in der Landwirtschaft eingesetzt wird. Es wird gegen eine Vielzahl von Insekten, Milben, Zecken und Fadenwürmern verwendet, die verschiedene Nutzpflanzen befallen.
Aufgrund seiner hohen Toxizität ist der Einsatz von Carbofuran in vielen Ländern eingeschränkt oder verboten, da es auch für andere Lebewesen wie Vögel und Säugetiere gefährlich ist.