Ballettoper „Platée“ auf der Bühne des Theaters am Hagen
(ra) „Platée“, die Ballettoper von Jean-Philippe Rameau bekommen am Dienstag, 21. März die Besucher des Theaters am Hagen in Straubing zu sehen und zu hören. Anlässlich der Hochzeit des französischen Thronfolgers in Versailles wurde es 1745 erstmals aufgeführt. Beginn in Straubing ist um 19.30 Uhr. Eine Kurzeinführung zu diesem Stück gibt es um 18.45 Uhr im Foyer des Theaters.
Zum Inhalt: Der Göttervater Jupiter ist bekanntlich alles andere als ein treuer Ehemann. Ob als Schwan, Stier oder Schlange getarnt (damit Gattin Juno nichts mitbekommt) – keine Frau ist vor seinen Avancen sicher. Mit einer Ausnahme: der Sumpfnymphe Platée. Die ist wohl selbst Jupiter etwas zu…glitschig. Weil aber die Götterwelt Juno einen Streich spielen will, um sie von ihrer krankhaften Eifersucht zu heilen, schmieden Mercure und Citheron ein Komplott: Jupiter soll dieser mannstollen Nymphe, die sich für unwiderstehlich hält, Liebe vorgaukeln und um ihre Flosse anhalten.
Platée gibt dem Werben des Göttervaters rasch nach. Als Juno der vermeintlichen Braut den Schleier herunterreißt, blickt sie in das hässliche Gesicht der Sumpfnymphe. Nun muss sie selbst über ihre Eifersucht lachen und versöhnt sich mit ihrem Ehemann. Einsam und allein bleibt Platée zurück.

Die Uraufführung von Platée erfolgte 1745 anlässlich der Hochzeit des französischen Thronfolgers in Versailles. Die raffinierte Komödie mit humoristischer Musik war dem Anlass eigentlich nicht angemessen, zumal die Braut ausgesprochen hässlich gewesen sein soll und sie somit die Handlung als offene Beleidigung empfunden haben muss. Mit lautmalerischer Freude lässt Rameau die Frösche quaken, Jupiter in Eselgestalt I-ahen und La Folie in ihrer fulminanten Arie „Aux langueurs d’Apollon“ komplett durchdrehen.
Die Titelpartie ist mit einem hohen Tenor, einem Haute-Contre, besetzt. Es war ein beliebtes Stilmittel der Barockoper, Frauenrollen von Männern singen zu lassen. Platée ist jedoch keine lächerliche Partie, sondern hat die meiste und schönste Musik. Ihr treuherziges Bedürfnis nach Liebe ist so rührend, dass das Publikum sie rasch ins Herz schließt.