21. April 2025
Straubing

Bahnunterführung und Jahnplatz sollen ab Dezember wieder für den Verkehr freigegeben werden

(jh) Sie ist derzeit die größte Straßenbaumaßnahme in Straubing: Der Neubau der Eisenbahnüberführung in der Landshuter Straße und der Umbau des Jahnplatzes. Im Rahmen einer Pressekonferenz am Mittwochmittag im Straubinger Rathaus wurde von allen Beteiligten bestätigt: „Wir liegen im Zeitplan und werden die Maßnahmen noch in diesem Jahr zum Abschluss bringen“. Doch bis es so weit ist, wird es ab April noch zu einer zusätzlichen Straßensperrung kommen. Der Jahnplatz ist derzeit bereits nur einspurig befahrbar. Nach Ostern wird jedoch der Abschnitt zwischen Kreisel-Bahnhofstraße und Bahnhofsplatz für den öffentlichen Verkehr komplett gesperrt.

Bereits seit Februar vergangenen Jahres laufen die Baumaßnahmen an der Bahnüberführung an der Landshuter Straße in Straubing. Nach den derzeitigen Planungen wird es noch bis Dezember dauern, ehe das rund 8,6 Millionen-Euro-Projekt fertiggestellt ist. Die Kosten werden zwischen der DB Netz AG und der Stadt Straubing aufgeteilt. Die reinen Baukosten, die auf die Stadt zukommen, werden etwas 2,4 Millionen Euro ausmachen.

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„Der Part an den baulichen Maßnahmen, den die Deutsche Bahn zu tragen hat, ist nahezu abgeschlossen“, bestätigte am Mittwoch die Leiterin des Tiefbauamtes, Dipl.-Ing. (Univ) Cristina Pop. „Die Überführung sowie die Absenkung der Landshuter Straße inklusive der Erstellung einer Grundwasserwanne und der Stützwände sind erfolgt“, bilanzierte Gerald Morak, Projektleiter der DB-Netz AG. Sämtliche Arbeiten seien unfallfrei verlaufen. Nennenswerte Probleme mit Anliegern habe es erfreulicherweise nicht gegeben. Während der gesamten Bauphase habe die Bahnstrecke nur 16 Stunden komplett gesperrt werden müssen.

Jetzt ist das Tiefbauamt am Zug. Und dazu berichteten Klaus Reisinger und Bert Plank. Grundsätzlich geht es darum, dass das Straßenniveau des Jahnplatzes und der zuführenden Straßen (Landshuter Straße, Längsweg, Bahnhofsstraße und Bahnhofsvorplatz) der um 1,20 Meter abgesenkten Unterführung angepasst werden muss. Aber auch das Kanalsystem, um das Oberflächenwasser in der Unterführung ableiten zu können, nimmt einen breiten Raum der Baumaßnahmen ein. Verlegearbeiten von Strom-, Gas-, Wasser- und Telekommunikationsleitungen kommen ebenfalls noch hinzu.

Arbeiten an einer zügigen Fertigstellung des Tiefbauprojekts „Jahnplatz“: (von links) Leitender Baudirektor Wolfgang Bach, die Leiterin des Tiefbauamtes Cristina Pop, OB Markus Pannermayer, Gerald Morak (DB-Netz AG), Klaus Reisinger (Tiefbauabteilung) und Bert Plank (Tiefbauabteilung). – Foto: Haas

Wie Klaus Reisinger erklärte, würden beim bestehenden Schmutzwasserkanal sämtliche Hausanschlüsse erneuert. Neu sei auch die Maßnahme zur Entwässerung des Oberflächenwassers und dem Einbau von Straßensinkästen. Hierzu seien neue Druckleitungen sowie ein unterirdisches Regenrückhhaltebecken genauso notwendig, wie eine Pumpanlage. Drei Pumpen seien vorgesehen, die Bahnunterführung bei Regen vom Wasseransammlungen freizuhalten.

Die Ausführungen der Straßen-, Rad- und Gehwegbereiche sollen nach dem Prinzip der Barrierefreiheit erfolgen. Ein Teil der Verlegearbeiten hat bereits begonnen. Besondere Bedeutung komme der Umverlegung von Glasfaserkabeln der Deutschen Telekom zu, da es sich hier um ein Hauptleitungsnetz der Breitbandversorgung handelt. Sämtliche Grabarbeiten, ergänzte Bert Plank, würden durch Feuerwerktechniker begleitet, da im Baubereich Munitionsfunde nicht ausgeschlossen werden können. Zur Erinnerung: Beim Neubau der Bahnüberführung an der Passauer Straße hatte eine Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg zu einem vorläufigen Baustopp geführt.

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Mit den Straßen- und Kanalbauarbeiten soll pünktlich Anfang April begonnen werden. Dazu herrscht im kompletten Baubereich eine Vollsperrung für den Verkehr. „Anliegerverkehr ist zugelassen und wird bestmöglich immer aufrechterhalten“, versicherte Plank, räumte aber zugleich ein, dass es kurzzeitig immer wieder zu Einschränkungen kommen werde. Die Anlieger würden aber frühzeitig informiert werden. Denkbar sei es, fertiggestellte Teilbereiche im Umfeld des Gesamtprojektes wieder freizugeben. Allerdings werde dies vor dem Frühherbst nicht der Fall sein.

Wichtiger Aspekt für Fußgänger und Radfahrer

Ein ursprünglich nicht vorgesehener Geh- und Radweg parallel und auf Höhe der Überführung wird der Baumaßnahme noch einen zusätzlichen Vorteil bringen. Von der Bahnhofstraße kommend, an der AOK vorbei, wird dieser direkt hin zur Überführung errichtet. Der Weg soll dann entlang des Bahnkörpers bis zum Bahnhofsgebäude fortgesetzt werden. Von der Bahnhofstraße bis zum Bahnhof wird es somit für Fußgänger und Radfahrer nach derzeitigem Planungsstand keinen nennenswerten Höhenunterschied geben. Diese Maßnahme wird jedoch erst im nächsten Jahre in Angriff genommen. Einen genaueren Termin konnte Klaus Reisinger, der die Idee dafür hatte, noch nicht nennen. Auch zu den Kosten gibt es noch keine genaueren Informationen.

Nachdem zum Jahresende hin die Großbaustelle Jahnplatz abgeschlossen ist, erwartet Oberbürgermeister Markus Pannermayr, dass 2019 noch weitere Projekte fertiggestellt werden: Die Renaturierung des Allachbaches, der barrierefreie Ausbau des Bahnhofs und der genannte Geh- und Radweg parallel zur Überführung. „Würden dann noch das Parkplatzangebot am Bahnhof realisiert und zusätzliche Fernzughaltestellen im Fahrplan zugunsten Straubing erreicht werden, dann wäre der Straubinger Bahnhof zukunftsfähig aufgestellt“, sagte Pannermayer. Um die letztgenannte Barriere zu überwinden, will sich das Stadtoberhaupt bereits in den nächsten Tagen mit dem neuen Bundesverkehrsminister in Verbindung setzen.