6. Mai 2025
Mallersdorf-Pfaffenberg

Auf Wunsch Kino statt Vollnarkose

(ra) An der Klinik Bogen kommt neuerdings im OP-Bereich eine innovative Videobrille mit einer gut ausgestatteten Mediathek zum Einsatz. Dazu heißt es am Donnerstag in einer Pressemitteilung der Klinik: „Patientinnen und Patienten erleben Operationen unter Teilnarkose dadurch entspannter, vergessen ihre Nervosität und kommen auf andere Gedanken. Von Filmen über Serien bis hin zu Dokumentationen oder beruhigenden Naturspaziergängen und Konzerten – die audiovisuelle Brille hält für jeden Geschmack etwas Passendes bereit.“

Eine Schwester stellt die Videobrille bei einer Patientin im OP der Klinik Bogen ein. – Foto: Klinik Bogen/Elisabeth Landinger

Die Chefärzte Dr. med. Markus Kestler und Dr. med. Martin Krivacek haben mit ihrem Anästhesieteam die Brille nach einer überzeugenden Testphase fest für den Einsatz an der Klinik Bogen angemietet. „Die Anschaffung ist ein gelungener Beitrag zur Patientenzufriedenheit“, zieht inwiscenDr. Krivacek Bilanz.

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„Prinzipiell wird die Brille auf Patientenwunsch bei allen Eingriffen in Regionalanästhesie eingesetzt“, berichtet Dr. Kestler. „In allererster Linie eignen sich hierbei orthopädische Patienten, die Eingriffe an Knie oder Hüfte bekommen. Aber auch traumatologische Patienten mit Extremitätenfrakturen, die rein in Regionalverfahren operiert werden, profitieren davon.“ Nach Erfahrung der Narkoseärzte scheuen sich viele Patienten sich vor einer Teilnarkose, z. B. einer Spinalanästhesie, da die Operation dann bei Bewusstsein stattfindet. Die Videobrille blendet das OP-Geschehen, das die meisten möglichst nicht mitbekommen wollen, völlig aus. Damit lassen sich nun immer wieder Patienten, die eigentlich keine Vollnarkose benötigen würden, zumal diese auch ihre Risiken birgt, von einer Teilnarkose überzeugen. Zudem kann dank der Brille oft auch auf zusätzliche Beruhigungsmittel verzichtet werden.  

Wer sich in Absprache mit seinem Narkosearzt für eine Teilnarkose mit „Begleitprogramm“ entschieden hat, kann vorab seine Auswahl aus der umfangreichen Mediathek treffen und damit die Zeit vom Einschleusen bis zur Nachüberwachung wie im Flug vergehen lassen.

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Wichtig war den Anästhesisten der Klinik Bogen neben den rechtssicheren Lizenzen für die Inhalte der Mediathek auch, dass sich die Brille, Kopfhörer und das Abspielgerät als „Medizingeräte“ nach jedem Gebrauch wieder hygienisch für den Einsatz im OP aufbereiten lassen, was beim Anbieter HappyMed gewährleistet war.

Eine Ausweitung dieser nicht-medikamentösen Sedierung auf andere Bereiche der Kreiskliniken Bogen-Mallersdorf, beispielsweise Herzkatheteruntersuchungen und Schrittmacherimpantationen können sich die Anästhesisten gut vorstellen und werden diese Möglichkeit künftig auch bei den verantwortlichen Ärzten vorstellen.

Statt „Schnitt“ heißt es also künftig bei vielen Operationen an der Klinik Bogen zugleich auch „Film ab“.