Landkreis Straubing-Bogen

Antonio Herman: Nachkomme von Auswanderern verarbeitet Geschichte

(ff) Die Besiedlungsgeschichte der vorwiegend deutschsprachigen Auswanderer in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts nach Spanien wirkt bis heute nach. Das zeigen die Werke von Antonio Herman Zurita, einem vielseitigen und facettenreichen Künstler aus La Carlota. Sein erster Nachname weist darauf  hin, dass seine Vorfahren unter jenen waren, welche in den Jahren 1767/68 dem Ruf Johann Kaspar Thürriegls aus Gossersdorf (Gemeinde Konzell) folgten.

Antonio Herman Zurita
Pantonera colores de campiña, wörtlich auf Deutsch, Farbpalette der Farben der Landschaft Cordobas, Acrylzeichnung

La Carolina (Sierra Morena) und La Carlota (südlich von Cordoba) in Südspanien bilden noch immer die Hauptorte der damals neu gegründeten Niederlassungen. Zwischen La Carlota und Konzell besteht seit vier Jahren eine tief gelebte Gemeindepartnerschaft mit gegenseitigen herzlichen Besuchen. Derzeitig befinden sich erneut zahlreiche Jugendliche im Rahmen des Schüleraustausches über das Gymnasium in Viechtach mit Schulleiter Martin Friedl in La Carlota. Wenige Wochen vorher machten spanische Schüler während ihres Aufenthaltes eine Stippvisite auch nach Konzell und Gossersdorf.

Antonio Herman Zurita, Jahrgang 1972, befasst sich bei seiner künstlerischen Tätigkeit seit vielen Jahren mit dieser über 250 jährigen Vergangenheit. Im Rahmen einer seiner Ausstellungen wurden schon im Jahre 2019 im Rathaus von La Carlota unter dem Namen „Raíces“ – „Wurzel“ Illustrationen und Zeichnungen gezeigt. Sie waren in den Jahren von 2005 bis 2019 entstanden. Das Besondere an diesen Bildern und Illustrationen ist, dass sie die Verbindung zwischen eben der ständigen Entwicklung seiner Karriere und seinen Wurzeln, also seinem Herkunftsort La Carlota darstellen.

Seine in Farbe gestalteten Werke zeichnen sich vor allem durch die Intensität der Farben aus, die er nutzt, um so die Magie der Landschaft und der Architektur widerzuspiegeln, die La Carlota und die weiteren Siedlungen umgibt. Es war ihm so möglich, seine Kindheitserinnerungen bildlich darzustellen und gleichzeitig mit der Besonderheit der Geschichte und Kultur, die diese Siedlungen aufgrund ihrer Gründung haben, wiederzugeben.

Die Arbeit Antonio Hermans entwickelt sich jedoch ständig weiter, was sich in den zahlreichen Ausstellungen, Arbeiten und Projekten widergibt, die er in den letzten 15 Jahren auf nationaler und internationaler Ebene durchgeführt hat.

Diese digitale Illustration trägt den Namen „Suertes“ – also eigentlich „Ackerland“. Sie stellt die Landstücke da, die die Siedler bei ihrer Ankunft erhielten.

Zur Person:

Antonio Herman studierte bis 1998 an der Universität von Sevilla Informationswissenschaft und Public Relations und zog nach dem Studium in die Hauptstadt Madrid, um dort einen Masterstudiengang in 2D und 3D Design zu belegen. Während dieses Aufenthaltes hatte er zum ersten Mal Einblick in die Fusion aus bildender Kunst und digitaler Welt.

Im Jahr 2009 erhielt er das INICIARTE-Stipendium der Consejería de Cultura de la Junta de Andalucía (Kulturministerium der andalusischen Regionalregierung) als Anerkennung für seine aufstrebende Karriere als bildender Künstler.

Er nimmt die Malerei als zentralen Ausgangspunkt seiner künstlerischen Schaffungen und kombiniert und erweitert sie, indem er sie mit anderen Disziplinen verbindet und nimmt so die künstlerische Herausforderungen an, indem er konstant und kontinuierlich neue Werke erschafft. So kam es, dass er in den letzten 15 Jahren sowohl in öffentlichen als auch in privaten Räumlichkeiten Ausstellungen vornahm, sodass diese Schaffung von neuen künstlerischen Werken ständig ausgestellt und gezeigt werden konnten.