25. Oktober 2024
Fussball

TSV Seebach empfängt VfB Straubing mit aggressiven Zweikämpfen

(ak) Es war kein fußballerischer Leckerbissen der den rund 350 Zuschauern am Mittwochabend in Seebach geboten wurde. Der TSV Seebach verwechselte oft Einsatz mit übertriebener Härte. Der VfB Straubing fand dadurch eigentlich im gesamten Spiel nicht zu seiner spielerischen Linie. Am Schluss reiste die Straubinger mit einem 1:1-Unentschieden nach Hause.

Die VfB-Elf musste erneut auf Ahmed Ahmedov, Norbert Nuszpan, David Smolak und Julian Zährl verzichten. Dennoch begann das Niederbayern-Derby recht schwungvoll. Die erste Chance des Spiels bot sich bereits in der fünften Minute den Hausherren. Ein Eckball fand im VfB-Strafraum Thomas Fredl. Dessen Kopfball wurde aber sichere Beute von VfB-Torwart Bastian Lerch.

Fast im Gegenzug erreichte kurz vor der Auslinie Dominick Wynn einen langen Flugball von Robert Schinnerl. Wynn flankte an den Seebacher Fünferhalber. Dort nahm Ludwig Hofer das Leder volley und setzte den Ball nur knapp am rechten Kreuzeck vorbei. In der 13. Minute hatte Mustapha Kamara rechts, seitlich des eigenen Strafraums, den Ball unter Kontrolle. Kamara wurde von zwei Seebachern attackiert und zu Fall gebracht. Der fällige Freistoßpfiff blieb aber aus.

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Simon Griesbeck vom TSV Seebach schaltete am schnellsten und brachte den Ball zu Tobias Biermeier in den VfB-Strafraum. Dieser zog trocken ab und ließ Lerch im VfB-Tor keine Chance. 1:0 für Seebach. Dem VfB wäre aber fast postwendend der Ausgleich gelungen. Ein punktgenauer Eckball von Ludwig Hofer fand am Seebacher Fünferhalber Tsvetan Antov. Völlig freistehend köpfte dieser den Ball aber zu unplatziert. So konnte Hausherrentorwart Niklas Krinninger klären.

Nach gut zwanzig Spielminuten kam ein Seebacher Befreiungsschlag aus der eigenen Abwehr zu Tobias Biermeier. Dessen Schuss von der Strafraumgrenze strich nur knapp am linken Pfosten vorbei. Kurz darauf gab es Freistoß für den VfB zehn Meter vor der Mittellinie in der eigenen Spielhälfte. VfB-Torwart Batian Lerch sah, dass sein Gegenüber Niklas Krinninger sehr weit vor dem Tor stand. Der direkte Schussversuch von Lerch ging dann doch klar am Seebacher Tor vorbei. Nach dreißig Minuten fand ein Hofer-Freistoß im Seebacher Strafraum Merdin Mehmedov. Dessen Kopfball verfehlte das Tor klar.

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War Seebach vom Anpfiff weg schon sehr energisch in den Zweikämpfen steigerte sich dies ab Mitte der Halbzeit immer mehr. Die Stimmung auf und neben dem Platz wurde immer aggressiver. Der VfB kam mit der harten Gangart der Hausherren überhaupt nicht zu Recht und fand eigentlich nie zu seinem gewohnten Kombinationsspiel. Das Spielniveau verflachte zusehends. Knapp fünfzehn  Minuten waren in der zweiten Halbzeit gespielt, als Seebach dann nur noch zehn Mann am Platz hatte.

Merdin Mehmedov hatte den Ball per Kopf an seinem Gegenspieler Roland Moosmüller vorbeigelegt. Dieser zog in Schulterhöhe seinen Fallseitzieher durch und traf Mehmedov mit dem Fuß mitten im Gesicht. Ohne Diskussionen gab es glatt Rot für Moosmüller. Mehmedov erlitt eine Platzwunde im inneren Mundbereich, konnte aber nach Behandlung das Spiel fortsetzen. Und dies war aus VfB-Sicht sehr wichtig: In der 62. Minute fand ein 60-Meter Flugball von Tsvetan Antov eben Mehmedov. Dieser nahm den Ball geschickt mit der Brust mit und ließ so seine beiden Gegenspieler aussteigen. Alleine vor dem Hausherrentor ließ er dann Krinninger keine Abwehrchance und traf trocken zum 1:1 Ausgleich.

Kurz darauf hatte der zahlreiche VfB-Anhang den Torjubel schon auf den Lippen. Diesmal fand ein Flugball von Tsvetan Antov auf der rechten Außenbahn Dominick Wynn. Dieser zog an seinem Gegenspieler vorbei, machte noch einen Haken und zog aus etwa 14 Metern ab. Der Ball ging am Hausherrentorwart vorbei Richtung Tor. Ein zurückeilender Verteidiger konnte den Ball gerade noch zur Ecke abfälschen. Diese brachte dann aber nichts ein. Es war dann auch die letzte klare VfB-Chance des Spieles bleiben.

Das VfB-Team hatte in der zweiten Halbzeit mehr Spielanteile, spielte die Angriffe nicht in Ruhe zu Ende. Seebach agierte dagegen immer aggressiver. Foulspiel um Foulspiel folgte. Dabei wurden die Gastgeber auch noch von ihrem Trainer Josef Eibl immer wieder lautstark angewiesen, noch intensiver und härter zu agieren. In der 73. Minute ließ sich dann Sandro Nickl vom TSV geschlagene fünf Minuten einen Krampf am Platz liegend ausmassieren. Danach wurde Nickl ausgewechselt. Seebach versuchte nur noch Zeit von der Uhr zu nehmen.

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Dem VfB fiel aber auf der Gegenseite auch nichts mehr ein, nochmals für eine Torgefahr zu sorgen. Kurz vor Spielende flog dann Tobias Biermeier mit gelb-roter Karte nach wiederholtem Foulspiel vom Platz. Eigentlich wären acht bis zehn Minuten Nachspielzeit gerechtfertigt gewesen, doch der Schiedsrichter pfiff bereits nach 120 Sekunden Spielverlängerung ab. Daraufhin platzte VfB-Torwarttrainer Markus Mitterreiter auf der VfB-Bank der Kragen und Miterreiter ließ sich zu einigen unsportlichen Äußerungen in Richtung Schiedsrichtergespann hinreißen. Dafür sah er ebenfalls glatt Rot.

So endete dieses Niederbayern-Derby letztlich leistungsgerecht 1:1. Die VfB-Elf muss spielerisch wieder zulegen. Seebach dagegen hat nun in zwei Spielen fünf gelbe, zwei gelb-rote und eine rote Karte gesammelt. VfB-Trainer Gregor Mrozek kommentiert den Spielverlauf in Seebach so:

„Wir sind natürlich glücklich über den Punktgewinn. Vier Punkte aus zwei Spielen haben wir nun geholt. Froh sind wir heute, dass wir alle Spieler gesund nach Hause gebracht haben. Die erste Halbzeit haben wir etwas verpennt, in der zweiten Halbzeit waren wir besser, hatten mehr Spielanteile und waren dem Sieg näher. Jedoch hätten wir vor allem in Überzahl cleverer bleiben müssen. Jedoch haben wir gefightet und alles gegeben – hierfür Respekt an meine Mannschaft. Mit der Einstellung in der zweiten Halbzeit können wir zuversichtlich in das nächste Spiel gehen.“ Das nächste Spiel bestreitet der VfB Straubing bereits am kommenden Samstag um 15 Uhr beim FC Tegernheim.