8. Mai 2025
Landkreis Straubing-BogenStraubing

Elisabeth Boxberger erhält Straubinger Hochschulpreis

(ra) Schon seit 1997 vergeben die Sparkasse Niederbayern-Mitte, die Stadt Straubing und der Landkreis Straubing-Bogen jährlich gemeinsam den Straubinger Hochschulpreis. Der diesjährigen Preis – inzwischen zum 23. Mal – geht an Elisabeth Boxberger. Das Preisgeld beträgt 5.000 Euro. Die offizielle Übergabe der Auszeichnung erfolgt im Rahmen einer Festveranstaltung am 24. Juli im Max-Frank-Saal in Leiblfing.

2019 konkurrierten insgesamt acht zugelassene Bewerbungen aus den Themenbereichen Kultur, Geschichte, Kunst, Sozialwissenschaft, Betriebswirtschaft, Maschinenbau und Nachhaltigkeit um die Auszeichnung. Das Vergabegremium mit Oberbürgermeister Markus Pannermayr, Landrat Josef Laumer und dem Vorstandsvorsitzendem der Sparkasse Walter Strohmaier entschied sich einstimmig für Elisabeth Boxberger als Preisträgerin. Sie beschäftigte sich in ihrer Masterarbeit mit dem Thema „Der Fliegerhorst Straubing: seine Baugeschichte und typologische Bewertung als Architekturbeispiel für Fliegerhorste der Luftwaffe 1933 bis 1945“ und wird dafür mit dem Straubinger Hochschulpreis ausgezeichnet.

Elisabeth Boxberger – Foto: Naglik

Die in Straubing geborene und in Paitzkofen, Gemeinde Straßkirchen, aufgewachsene Elisabeth Boxberger schloss die Realschule der Franziskanerinnen in Aiterhofen 1997 mit der Mittleren Reife ab. Es folgte eine Ausbildung zur Schriftsetzerin und wiederum daran anschließend der Besuch der Staatlichen Fachoberschule Straubing mit dem Erreichen der Fachhochschulreife.

Nach dem Studium der Museologie an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig mit dem Abschluss „Diplom-Museologin“ setzte sie ihre Berufsausbildung mit dem berufsbegleitenden Masterstudium „Schutz Europäischer Kulturgüter“ an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) fort. Als Abschlussarbeit erstellte sie die mit „sehr gut“ benotete und nun prämierte Masterarbeit. 2018 wurde ihr der akademische Grad Master of Arts (M.A.) verliehen.

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In ihrer Masterarbeit beschäftigt sich die Preisträgerin mit dem ehemaligen Fliegerhorst Straubing, welcher ab 1936/1937 in Mitterharthausen errichtet wurde.  Sie untersucht seine Bau- und Nutzungsgeschichte, führt die wenigen, noch erhaltenen schriftlichen, bildlichen und mündlichen Überlieferungen akribisch zusammen und wertet sie aus. Sie sieht in der Anlage eine bedeutende Geschichtsquelle, zum einen als Architekturbeispiel für den im Nationalsozialismus gerne verwendeten Heimatschutzstil, zum anderen für das Bauwesen im Dritten Reich, das u. a. von Mangelwirtschaft geprägt war.

In seiner Würdigung schreibt der betreuende Professor Dr. Paul Zalewski, dass eine Beschäftigung mit der Garnisonstadt Straubing als zentralem Betrachtungsgegenstand für die Stadt-, Regional- oder Militärgeschichte bisher fehlte. Mit dieser vorliegenden ausgezeichneten Masterarbeit sei nun ein wichtiger Beitrag zur Schließung dieser Lücke geleistet worden. Auch für die Bundeswehr habe Boxberger ein Stück Standortgeschichte erarbeitet. Für den als Gäubodenkaserne noch immer militärisch genutzten Standort lag eine solche in ausführlicherer Form bislang noch nicht vor.

Der wertvolle Beitrag der Masterarbeit zur Geschichte der Stadt Straubing und zur Geschichte des Standorts ist eines der ausschlaggebenden Kriterien für die Auszeichnung mit dem Straubinger Hochschulpreis.