Landkreis Straubing-Bogen

Fährbetrieb zwischen Mariaposching und Stephansposching ab sofort möglich

(ra) Fast drei Jahre mussten Pendler, Anlieger, Radfahrer und alle anderen nach dem Untergang der alten Gierseilfähre am 19. April warten. Doch am Mittwoch ist es soweit: Der Fährbetrieb zwischen Mariaposching im Landkreis Straubing-Bogen und Stephansposching im Landkreis Deggendorf wird ab sofort offiziell wieder aufgenommen.

Die letzte Hürde wurde am Montag genommen: Die Fährleute haben den Fährführerschein in Theorie und Praxis bestanden. Die Prüfung wurde vom Wasser- und Schifffahrtsamt abgenommen. „Man kann sich das ein bisschen wie einen LKW-Führerschein vorstellen“, erläutert Dr. Dieter Urmann. Der anerkannte Sachverständige für Schiffbau von der ZSUK Mainz begleitete den Landkreis bei der Fährbeschaffung als Berater und Experte, zeichnete für die Überführungsfahrt verantwortlich und wies auch die Fährleute an der Fährstelle ein.

Die Fährleute Christian Scheuerer (2. von links), Manuel Rauschendorfer (4. von links) und Manfred Kinder (5. von links) nach der erfolgreichen Prüfung gemeinsam mit Tiefbauamtsleiter Markus Fischer (ganz rechts), Dr. Dieter Urmann (2. von rechts) und den drei Prüfern des Wasser- und Schifffahrtsamtes.- Foto: Landratsamt Straubing-Bogen

Nicht nur für diese „Fahrlehrerfähigkeiten“ erhielt Dr. Urmann auch Lob von den Verantwortlichen des Wasser- und Schifffahrtsamtes: „Mit Dr. Urmann hatte der Landkreis natürlich einen ausgewiesenen Experten an seiner Seite“, so unisono deren Meinung. Und das zeigte sich auch darin, dass die Fährleute nicht nur für die Theorie- und Praxisprüfung vorbereitet wurden, sondern in den letzten Wochen viele verschiedene Szenarien geübt haben, die gar nicht Prüfungsrelevant waren. „Aber es geht darum, dass die Fährleute für den Fall der Fälle Praxiserfahrung mit allen möglichen potenziellen Vorfällen gemacht haben. So haben sie die Fähre und deren Fahr- und Manöververhalten bestens kennengelernt und können damit umgehen“, so Dr. Urmann.

Mit dem Fährführerschein der Fährleute und der bereits vorher erfolgten technischen Abnahme der Fähre an der Einsatzstelle kann nun der reguläre Fährbetrieb ab Mittwoch, 3. April wieder aufgenommen werden. Bis Ende Oktober gelten die bisherigen Sommerfahrzeiten, das heißt von Montag bis Freitag (an Werktagen, keine Feiertage) ist die Fähre von 6.30 Uhr bis 17.45 Uhr im Dauer-Pendelbetrieb. An Samstagen, Sonntagen und Feiertagen von 9 Uhr bis 17.45 Uhr. Eine Überfahrt dauert rund drei Minuten.

An den bisherigen Preisen ändert sich zunächst einmal nichts. Ob hier angesichts der Neuanschaffung eine Anpassung vorgenommen wird, ist eine Entscheidung der politischen Landkreisgremien in den kommenden Wochen und Monaten. Betreiber der Fähre ist seit 1979 der Landkreis Straubing-Bogen, die Betriebskosten teilen sich die Landkreise Straubing-Bogen und Deggendorf.

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„Wir sind froh, wenn jetzt der normale Fährbetrieb wieder startet“, freut sich Manuel Rauschendorfer stellvertretend für seine Fährmann-Kollegen auf die Wiederaufnahme der Fährverbindung am Mittwoch. Er sagt aber auch: „Die Zeit seit der Überfahrt war zur Übung schon notwendig. Wir mussten die Fähre und ihr Fahrverhalten und das Anlegen erst richtig kennenlernen. Aber jetzt kann es los gehen.“ Ganz ähnlich sieht dies auch Tiefbauamtsleiter Markus Fischer: „Sicherheit ging für uns vor Schnelligkeit. Das war und ist unsere oberste Prämisse.“ Aufgrund der guten Vorbereitung sorgten auch die Fragen und Erklärungen nach den zahlreichen Instrumenten im Führerhaus für keinerlei Probleme bei der Prüfung.

Zwischen Januar und Februar dieses Jahres wurde die neu gebaute Fähre von der Werft in Remagen-Oberwinter (Rheinland-Pfalz) überführt, am 16. Februar erreichte sie unter großer Anteilnahme der Bevölkerung ihren künftigen Bestimmungsort.

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Die offizielle Taufe und Einweihung der Fähre wird übrigens am 1. Mai sein. Nach dem offiziellen Teil am Morgen wird es dann auch ein großes Fest für die Bevölkerung unter dem Motto „Tag der offenen Fähre“ geben. Weitere Details dazu werden in den kommenden Wochen noch bekannt gegeben.