Sonderausstellung erzählt die Geschichte von der Laufmaschine zum E-Bike
(djd). Es fährt leise, emissionsfrei und ökologisch – und fast jeder besitzt eins. Das Fahrrad ist allgegenwärtig. Mit elektrischer Zusatzkraft hat das Gefährt in den vergangenen Jahren einen enormen Boom erfahren, zudem gilt Radfahren als besonders gesund. Was allerdings nur wenige wissen: Erfunden wurde der Vorgänger heutiger Fahrräder bereits vor gut 200 Jahren.
Zu einer spannenden Zeitreise von der Laufmaschine bis zum E-Bike lädt bis zum 6. Oktober 2019 die Sonderausstellung „Rauf aufs Rad“ der Museen des Märkischen Kreises auf Burg Altena und im Deutschen Drahtmuseum ein.
Das Fahrrad ist allgegenwärtig
Rund 73,5 Millionen Fahrräder sind heute auf deutschen Straßen unterwegs. Wer hätte das gedacht, als die Laufmaschine im Jahr 1817 erstmals über eine Chaussee rollte? Die großen Steigerungsraten der vergangenen Jahre seien vor allem dem Boom des Pedelcs zu verdanken, berichtet Dr. Agnes Zelck, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei den Kreismuseen und verantwortlich für die Ausstellung: „Die Unterstützung der Muskelkraft beim Fahrradfahren ist aber keine Erfindung unserer Tage.“
Bereits 1868 versah der Franzose Louis Guillaume Perreaux ein Tretkurbelrad mit einer spiritusbeheizten Dampfmaschine. Derartige Aha-Erlebnisse erwarten die Besucher an vielen Stellen. Insgesamt 49 Modelle aus verschiedenen Epochen sind hautnah zu sehen, dazu Fotos, Kurzfilme, Trophäen, Textilien und Kunstwerke. Ein nachgebautes und festmontiertes Hochrad vermittelt im Drahtmuseum das Gefühl, ganz weit oben zu sitzen und in die Pedale zu treten. Damit ist die Ausstellung „Rauf aufs Rad“ im Sauerland ein lohnenswerter Ausflug für die ganze Familie sowie für alle Technikfans. Unter www.burg-altena.de gibt es ausführliche Informationen.
Eine Zeitreise durch die Entwicklung der Technik
Untergebracht ist die Schau in zwei Gebäuden. Das Deutsche Drahtmuseum rollt insbesondere die technische Entwicklung des „Drahtesels“ auf: beginnend mit der Laufmaschine, über das Tretkurbelrad und das Hochrad bis hin zum Niederrad in dessen unterschiedlichen Ausführungen.
Die Museen Burg Altena untersuchen indessen die sich ändernde Bedeutung des „Stahlrosses“, spüren die Anfänge des Frauenradfahrens auf, veranschaulichen den Radsport, stellen Berufe rund ums Fahrrad vor und skizzieren, welche Spuren das Gefährt in der Kunst hinterlassen hat. Ein besonderes Angebot gibt es für sportliche Besucher: Wer mit dem Fahrrad zur Burg kommt, hat freien Eintritt in die Ausstellung. Schummeln gilt aber nicht. Den Gratis-Eintritt gibt es nicht, wenn man das Rad huckepack nimmt und zum Aufstieg den Erlebnisaufzug nutzt.