16. Mai 2025
Straubing

Stefan Hölzl (DIE LINKE): Artgerechte Schweinehaltung jetzt!

(ra) Eine grundlegende Neuausrichtung der Schweinehaltung fordert DIE LINKE anlässlich der Diskussion über die betäubungslose Ferkelkastration. Wie der Straubinger Stefan Hölzl (Foto), Sprecher der bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft Tierschutz und Tierrechte am Freitag gegenüber regio-aktuell24 erklärte, habe die jetzige Form der Schweinehaltung keine Zukunft. Gerade im Interesse der Landwirte müsse die Politik jetzt die Weichen richtig stellen statt wie CSU und Bauernverband stur auf einem Weiterso zu beharren.

FerkelHeute kommen auf jeden niederbayerischen Schweinehalter 650 Schweine. Im Jahr 2000 waren es noch 98 – eine Steigerung um 650 Prozent. Die zunehmende Konzentration bereitet Hölzl Kopfzerbrechen. Immer mehr Tiere auf viel zu wenig Fläche führen zu steigenden Nitratwerten im Grundwasser und verursachen in erheblichem Umfang klimaschädliche Treibhausgase, ganz zu schweigen von problematischen Haltungsbedingungen.

„Weder die betäubungslose Ferkelkastration noch Praktiken wie der Kastenstand, bei dem Sauen monatelang stehend in Kästen fixiert werden, sind zukunftsfähig“, zeigt sich Hölzl überzeugt. „Wer den Landwirten vorgaukelt das könne so weitergehen, schadet ihnen.“ Unverantwortlich hält er daher Diskussionen darüber, das Verbot der Ferkelkastration zum  Jahresbeginn 2019 zu verschieben.

Doch wie soll es weitergehen? Grundsätzlich gibt es in den Augen von Hölzl gangbare Alternativen wie eine Impfung, die zur Kastration der Tiere führt. Diese sogenannte Immunokastration sei eine international anerkannte und tierverträgliche Methode, die sich in Australien und Belgien bewährt habe. Schwarzmalerei hält er daher für unangebracht. „Statt Probleme weiter auf die lange Bank zu schieben, muss die Politik jetzt für Klarheit und Planungssicherheit sorgen. Zudem ist eine engmaschige Begleitung durch Wissenschaft und Fachberatung während des Umstellungsprozesses erforderlich. Bei auftretenden Schwierigkeiten dürfen Landwirte nicht alleine gelassen werden.“

Darüber hinaus fordert DIE LINKE in ihrem Landtagswahlprogramm eine Begrenzung der Bestandsdichte sowie eine Novellierung der
Tierschutz-Nutztierhaltungs-Verordnung mit dem Ziel, aus der Kastenstandhaltung von Sauen auszusteigen.