16. April 2025
Landkreis Straubing-Bogen

Kunstfreiheit – Thema beim Sommergespräch der Straubinger Grünen

(ra) Jedes Jahr im Juli lädt der Straubinger Grünen-Kreisverband namhafte Experten in das Gasthaus von Kreisrat Helmut Schmiedeberg zum Sallacher Sommergespäch ein, um über ein aktuelles Thema zu diskutieren. Für dieses Jahr war für das Gespräch am Dienstag der Pflegebereich vorgesehen, doch wegen einer kurzfristigen Erkrankung musste Elisabeth Scharfenberg absagen. Stattdessen sprang Erhard Grundl, MdB ein und befasste sich vorrangig mit der Kunstfreiheit.

„Wir werden zu einem anderen Termin den Besuch von Elisabeth Scharfenberg nachholen“, so Kreisvorsitzende Anita Karl. Als Ersatz sprang Erhard Grundl ein, der seit einem dreiviertel Jahr als Straubinger für die Grünen im Bundestag sitzt. Er berichtete aus dem schnelllebigen Berliner Betrieb, in dem kaum einer sich Seehofers Vorgehen des letzten Monats rational erklären kann.

Grundl ist kulturpolitischer Sprecher seiner Fraktion und beschäftigt sich deshalb sehr genau damit, welche Folgen eine nationalistische Politik für den Kulturbetrieb in verschiedenen europäischen Ländern hat. „Das Recht auf freie Meinungsäußerung, die Vielfalt und die Freiheit der Kunst in Europa sind in Gefahr“, so sein Befund. Die rechtsnationalen Regierungen in Österreich, Ungarn und Polen würden bereits versuchen, mit einer Politik der nationalen Abschottung die Kreativszene für ihre Zwecke einzuspannen.

Gegen diese Entwicklungen hat er zusammen mit Claudia Roth eine „Brüsseler Erklärung“ gestartet, die ein klares Signal für die Freiheit und Unabhängigkeit der Kunst setzen soll. So wird eine Förderung von kultureller Teilhabe und die bessere soziale Absicherung von Künstlern gefordert. Eher aus einem spontanen Impuls heraus gestartet, wie Grundl erzählte, ist die Petition mittlerweile ein Renner geworden.

Mit gut 100 Erstunterzeichnern gestartet, darunter Hape Kerkeling sowie Shermin Langhoff und Jens Hillje, Intendanten des Maxim Gorki Theaters Berlin, haben mittlerweile über 30.000 Menschen unterschrieben. Von diesem Erfolg ist Grundl selbst überrascht gewesen. Für ihn zeige dies aber, wie wichtig das Thema sei und wie viele Menschen etwas gegen den Rechtsruck tun möchten.

Passend dazu verwies am Ende Anita Karl noch auf die Demo „Ausgehetzt – Gemeinsam gegen die Politik der Angst“, die diesen Sonntag von einem breiten Bündnis getragen in München stattfinden soll und zu der der Grünen Kreisverband fährt.