Karl Ringlstetter (DIE LINKE): Ein Pflegekollaps muss verhindert werden
(ra) Auch in Stadt und Landkreis Straubing droht aus Sicht von Karl Ringlstetter ein Kollaps des Pflegesystems, wenn kein grundlegendes Umsteuern erfolgt. Der Sprecher des Straubinger Ortsverbands der Partei DIE LINKE sieht sich durch eine aktuelle Warnung des Deutsche Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK) und die Debatte um Prämien für Pflegekräfte bestätigt, wie er am Samstag gegenüber regio-aktuell24 erklärte.
Einen gravierenden Pflegemangel in Bayern sieht Dr. Marliese Biederbeck, Geschäftsführerin des DBfK Südost e.V. und warnt vor einem Kollaps des bayerischen Pflegesystems. Der Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, fordert in einem Positionspapier eine einmalige Prämie von 5.000 Euro für Pflegekräfte, die in den Beruf zurückkehren.
Für Ringlstetter ein Zeichen, dass die Politik den Mangel an Pflegekräften nicht länger ignorieren könne. Zumal das Thema jeden von uns betreffe:
„Wir Menschen sind soziale Wesen, die Sorge füreinander wesentlicher Bestandteil unseres Lebens. Für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft grundlegend sind Solidarität, Miteinander, Kooperation, Achtung der je eigenen Würde des Anderen. Jeder von uns erfährt in seinem Leben Zeiten der Abhängigkeit, des angewiesen seins auf den Anderen, sei es am Beginn des Lebens, in Zeiten von Krankheit und Schwäche und ganz generell, weil wir als Menschen aufeinander Angewiesene sind.“
Umso bedauerlicher seien die fehlenden Antworten der Politik auf den Personalmangel in der Pflege. Symbolische Maßnahmen wie Prämien und durchschaubare Wahlkampfgeschenke wie ein unzureichendes Landespflegegeld werden daran nichts ändern.
Ringlstetter plädiert deshalb für einen anderen Ansatz: „Menschen, die ihre Arbeits- und Lebenskraft ganz in den Dienst Anderer stellen verdienen Anerkennung und dürfen nicht alleine gelassen werden in ihrer Arbeit, die das Herz der Gesellschaft ist. Es ist lange überfällig, ihre Entlohnung und die Bedingungen ihrer alltäglichen Arbeit zu verbessern.“
DIE LINKE werde daher in den nächsten Monaten auch in Straubing für konkrete Verbesserungen werben. Im Forderungskatalog der Partei enthalten ist unter anderem eine verbindliche Mindestbesetzung für Pflegekräfte zur Verbesserung der Arbeitssituation sowie eine Erhöhung des Pflegemindestlohns.