20. April 2025
Landkreis Straubing-BogenRegion Straubing

Nach zehn Jahren wieder eine Faschingshochzeit in Sankt Englmar

(ra) Nach zehn Jahren veranstaltet die Freiwillige Feuerwehr Sankt Englmar e. V. am Samstag, 20. Januar wieder eine Faschingshochzeit. Die Vorbereitungen für dieses einmalige Faschingsereignis laufen seit langer Zeit auf Hochtouren. Die Hochzeitslader sind bereits seit Ende Oktober unterwegs, um über 260 Haushalte in und um Sankt Englmar persönlich einzuladen, wenn die „Koial Kunigunde“ ihrem „Spangler Sepp’n Sepp“ das Jawort auf dem Misthaufen am Kirchplatz gibt.

Neben der dazu passenden Winterkulisse, die das Bergdorf zu dieser Jahreszeit bietet, machen viele Riten, die der Beschreibung einer echten „Waidlerhochzeit“ aus der Ortsmonographie Sankt Englmars von Dr. Günther Kapfhammer entnommen sind, die Faschingshochzeit zu einem Highlight in der närrischen Zeit, welches sich von ähnlichen Veranstaltungen dann doch abhebt.

Konkret heißt das, dass beim „Ball verkehrt“ der Ablauf und die Gebräuche einer „Waidlerhochzeit“ im Wesentlichen eingehalten werden. Es gibt das traditionelle Suppenfrühstück, die Gaglhenn, dann einen von Blasmusikanten begleiteten Zug zum Misthaufen auf den Kirchplatz, die Trauung, den Festzug, bei dem der Kammerwagen, der Schwiegermutterkäfig und andere Wägen bewundert können, und schließlich die Ehren- und Hungertänze sowie das Mahl, welches bei einem derartigen Anlass seit jeher aus saurer Lunge und Schweinebraten besteht. Krapfen gehören am Nachmittag genauso dazu, wie das „Danken“.

Bei dieser Zeremonie hat der Brautführer seinen großen Auftritt, da er viele Hochzeitsgäste mit seinen spontanen „Gstanzln derbleckt“. Das Brautstehlen stellt damals wie heute einen der Höhepunkte einer Hochzeit dar und bevor es dann um 24 Uhr zur Scheidung kommt, wird kräftig beim Hochzeitsball ausgiebig getanzt und gefeiert.