29. April 2025
Region Landshut

Chronische Schmerzen: Eine Operation ist immer die letzte Option

(ra) Chronische und akute Rückenschmerzen sind große Themen beim Rückentag am Samstag, 23. September. Warum eine Operation das letzte Mittel der Wahl sein sollte und welche Alternativen es gibt, erläutern die Spezialisten beim Rückentag ab 10 Uhr im Klinikum Landshut.

Menschen mit chronischen Schmerzen haben oft eine lange Leidensgeschichte. Ungefähr jeder achte Deutsche ist betroffen – damit gehört der chronische Schmerz zu den häufigsten Krankheiten. „Das ist eine wichtige Erkenntnis: Sie sind nicht alleine“, erklärt Dr. Edda Gehrlein-Zierer (Foto), Leiterin der Tagesklinik für Schmerztherapie. Doch wie wird der Dauerschmerz am besten behandelt? Wie werden die Patienten langfristig schmerzfrei?

Beim Rückentag am Samstag, 23. September erläutert Gehrlein-Zierer die multimodale Schmerztherapie, die am Klinikum Landshut zum Einsatz kommt. „Bei diesem Therapiekonzept fahren wir mehrgleisig“, erklärt Dr. Gehrlein-Zierer. „Wir sehen uns nicht nur die körperlichen Beschwerden an, sondern auch die seelisch-geistigen und sozialen Belange.“ In der Schmerztherapie am Klinikum Landshut kümmern sich Ärzten, Psychologen, Physiotherapeuten und andere Spezialisten um den Patienten. „Unser gemeinsames Ziel ist es, den Schmerzpatienten dabei zu helfen, wieder aktiv am Leben teilzunehmen und ihre Lebensqualität zu steigern“, so die Leiterin der Tagesklinik. Mit welchen Bausteinen das genau gelingt, erklärt sie in ihrem Vortrag ab 10.20 Uhr in der Glasdachhalle des Klinikums.

Eine Operation soll immer die letzte Option bleiben. Das gilt insbesondere für akute Schmerzen. Der akute Schmerz tritt plötzlich auf und besteht nicht dauerhaft: Er ist vielmehr ein Warnsignal, das der Körper aussendet, wenn irgendwo etwas nicht stimmt. Ein Beispiel ist der Schmerz bei einem Bandscheibenvorfall. „Es gibt hier einen wahren Dschungel an Behandlungsmöglichkeiten“, sagt Prof. Dr. Dieter Woischneck, Chefarzt der Neurochirurgie am Klinikum. „Eine Operation ist auch bei akuten Schmerzen im Rücken nur in den seltenen Fällen dringend erforderlich.“ Oft kann bereits eine Physiotherapie mit gezieltem Muskelaufbau helfen. Beim Rückentag informiert Prof. Woischneck ab 11 Uhr offen darüber, wann bei einem Bandscheibenvorfall eine Operation wirklich nötig ist.

Die weiteren Vorträge befassen sich ab 10 Uhr mit den Ursachen von Rückenschmerzen, dem Wirbelbruch und der Nervenverengung Spinalkanalstenose. Kurze Übungen für einen geschmeidigen Rücken lockern das Vortragsprogramm auf, außerdem wird erklärt, wie ein Training der Tiefenmuskulatur Rückenschmerzen lindern kann. Als Abschluss um 12.30 Uhr beantworten alle Referenten beim gemeinsamen Expertenforum die Fragen der Zuhörer. Weitere Informationen einholen können sich die Besucher bei den Infotheken in der Eingangshalle: Dort sprechen die Experten zu den Themen „Arthrose der Wirbelsäule“, „Nervenschrittmacher bei chronischen Rückenschmerzen“ und „Wirbelbruch – schonende Operations-Verfahren?“.

Mehr Übungen für einen gesunden Rücken gibt es in der Physikalischen Abteilung des Klinikums (je 10.15, 11 und 11.50 Uhr). Auch am Infostand von Fit Plus zeigt Sandra Lang Übungen. Im Foyer ist außerdem der Liegesimulator des Bettenhauses Seebauer zu finden, bei Zimmermann Vital können Interessierte eine Fußdruckmessung durchführen. Das vollständige Programm ist online unter www.klinikum-landshut.de zu finden.