8. Juni 2025
Technik

Anteil der Erneuerbaren Energien am Strommix steigt auf 37,8 Prozent

(ra) Die Erneuerbaren Energien haben in den ersten sechs Monaten des Jahres zehn Prozent mehr saubere Energie erzeugt. Wie am Montag „strom-report“ berichtete, hätten Steinkohle und Kernenergie Anteile verloren. Gas und Braunkohle hätten zugelegt.

Die Erneuerbaren Energien produzierten im ersten Halbjahr 2017 rund 104,5 Terawattstunden (TWh) Strom und konnten damit ihre Erträge um 10,3% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum steigern. Dabei wurden einige Leistungsrekorde aufgestellt. Der Ökostrom-Anteil am deutschen Strommix liegt aktuell bei 37,8% – so hoch wie noch nie.

Am 30. April lieferten Sonne, Wind & Co. im Mittel fast 65% des Stroms in Deutschland. In der Spitze (13-15 Uhr) stieg der Erneuerbaren-Anteil sogar auf 85%. Dafür waren so wenig Kohlekraftwerke am Netz wie noch nie. Braun- und Steinkohle arbeiteten nur noch mit einer Leistung von 8 Gigawatt, was 16% ihrer Maximalleistung (50 GW) entspricht.

Windenergie steigert Ertrag um 18,6%

Die Windenergie produzierte in diesem Jahr bereits 49 TWh und liegt damit 18,6% über dem Ertrag von 2016. Stärkster Monat war der Februar mit 10 TWh und das stürmische Wetter am 22.02. bescherte einen neuen Rekord. Deutsche Windkraftanlagen erzeugten 817 Gigawattstunden (GWh) Strom und deckten damit circa 52% des täglichen Energiebedarfs.

Am Samstag, 18. März stellte die Branche einen neuen Leistungsrekord auf und speiste in Spitze Strom mit einer Leistung von 38.900 Megawatt (MW) in das deutsche Stromnetz ein.

Die Windenergie war insgesamt die zweitstärkste Energiequelle nach der Braunkohle (68 TWh), aber vor Steinkohle (47 TWh), Kernenergie (32 TWh) und Erdgas (24 TWh).

Photovoltaik-Einspeisung steigt um 10,1%

Doch nicht nur die Windbranche konnte sich über sehr gute Erträge freuen. Photovoltaik-Anlagen produzierten bis Ende Juni 21 TWh und verbesserten damit ihr Vorjahresergebnis um 10,1%.

Am 27. Mai kamen deutsche Solaranlagen um 13 Uhr auf eine Einspeiseleistung von 30,7 Gigawatt, womit ebenfalls eine neue Rekordmarke aufgestellt wurde. Mit diesem Ertrag wurden 42% des Strombedarfs gedeckt. Im Mai 2017 war die monatliche Stromerzeugung von PV-Anlagen mit 5,57 TWh auf dem Niveau der Kernenergie (5,65 TWh).

Gemeinsam produzierten Solar- und Windenergieanlagen bisher 69 TWh und lieferten damit höhere Erträge als Braunkohlekraftwerke. Die Stromerzeugung aus Biomasse und Wasserkraft blieb nahezu gleich.

Gewinne und Verluste bei den Konventionellen

Bei den konventionellen Energien ging die Stromerzeugung aus Kernenergie um 17,6% zurück und auch Steinkohlekraftwerke lieferten 5,3% weniger Strom. Die Strombereitstellung aus Gaskraftwerken erhöhte sich um 16,1% und auch die Erzeugung aus Braunkohle stieg leicht an (+2,8%). In Summe lag die Stromerzeugung aus konventionellen Kraftwerken 10,3% über dem Niveau des Vorjahres.