Psychiatrie-Enquete in Landshut wird 50 Jahre alt
(ra) Psychische Erkrankungen betreffen viele Menschen, doch in der Öffentlichkeit wird noch immer viel zu selten darüber gesprochen. Eine Aktionswoche in Landshut rückt dieses Thema in den Mittelpunkt und markiert zugleich das 50-jährige Bestehen der Psychiatrie-Enquete des Regionalen Steuerungsverbundes. Mit einem abwechslungsreichen Programm aus Vorträgen, Filmen und Theater sollen Hemmschwellen abgebaut und Wege der Hilfe aufgezeigt werden.

Der Auftakt findet am 13. Oktober um 17.30 Uhr im Kinopolis Landshut statt. Neben Grußworten von Dr. Kathrin Dornes, der Vorsitzenden des Regionalen Steuerungsverbundes, sowie von Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, dem stellvertretenden Landrat Fritz Wittmann und Stadtrat Hans-Peter Summer erwartet die Besucher*innen ein Festvortrag, der Bilanz und Ausblick zu fünf Jahrzehnten Psychiatrie-Enquete bietet. Abgerundet wird der Abend durch die Filmvorführung „Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war“. Der Eintritt ist frei.
Filme als Brücke in den Alltag
Das Medium Film spielt in der Aktionswoche eine zentrale Rolle. Am 14. Oktober wird ab 19.30 Uhr das britisch-französische Familiendrama „The Son“ gezeigt. Im Mittelpunkt steht die schwierige Beziehung eines Vaters zu seinem depressiven Sohn. Der Arbeitskreis Kinder und Jugendliche zeichnet für die Organisation verantwortlich, der Unkostenbeitrag liegt bei acht Euro.
Am 15. Oktober folgt um 19.30 Uhr der preisgekrönte dänische Spielfilm „Der Rausch“. Darin wird ein Trink-Experiment thematisiert, das schleichend außer Kontrolle gerät. Die Vorstellung wird vom Arbeitskreis Suchthilfe organisiert, auch hier beträgt der Eintritt acht Euro.
Theaterabend mit Dialog
Den Schlusspunkt setzt am 16. Oktober das Stück „All das Schöne“ im Salzstadel Landshut. Ab 18 Uhr greift die Inszenierung die Situation von Kindern psychisch kranker Eltern auf. Facharzt Dr. Christoph Löffler hält dazu einen Impulsvortrag. Im Anschluss können Besucher*innen in einer Dialogrunde ins Gespräch kommen. Dank Spenden und Sponsoren ist der Eintritt frei.
Gesellschaftliches Tabuthema aufbrechen
Rund ein Viertel der bayerischen Bevölkerung leidet an einer psychischen Erkrankung, wie der aktuelle Psychiatrie-Bericht feststellt. Die Aktionswoche in Landshut will dazu beitragen, dass Betroffene und Angehörige mehr Verständnis und Unterstützung erfahren. „Es ist ein wichtiges Signal, psychische Gesundheit nicht länger in die Tabuzone zu verbannen, sondern sie in den Alltag zu holen“, betonen die Organisator*innen.