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Sinnvoll für das Schulzeugnis belohnen

(djd). Erbringt ein Schulkind über ein gesamtes Halbjahr hinweg konstant gute Leistungen, spiegelt sich dies in einem positiven Zeugnis wider – ein Erfolg, den viele Eltern gern zum Anlass nehmen, um Sohn oder Tochter zu belohnen. Doch welche Art der Anerkennung ist angemessen, und in welchem Rahmen sollte diese sich bewegen?

Wer das Schulhalbjahr über gut gelernt hat, darf sich zum Schluss auch oft über eine Belohnung freuen. – Foto: djd/Studienkreis

Ausflug oder Geld?

Gerade vor den Zeugnissen wird in Elterngruppen heftig über die passende Belohnung von schulischen Leistungen debattiert. Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Nachhilfeinstituts Studienkreis sind 60 Prozent der Eltern gewillt, ihr Kind für gute Noten zu belohnen. 36 Prozent der Eltern machten beim letzten Zeugnis dafür mit dem Nachwuchs einen Ausflug oder gingen auswärts essen.

20 Prozent verteilten ein Geldgeschenk. 40 Prozent der Eltern jedoch lehnten eine extra Belohnung zum Zeugnis strikt ab. Bei knapp der Hälfte der Schulkinder öffneten außerdem Tanten, Onkel und Großeltern ihre Geldbörsen, dabei gaben sie eher kleinere Geldbeträge bis 20 Euro.

Geld ist nicht immer eine nachhaltige Belohnung

Thomas Momotow vom Studienkreis hält Belohnungen für gute Leistungen grundsätzlich für sinnvoll – vorausgesetzt, sie bleiben in einem angemessenen Rahmen. „Aus meiner Sicht ist es zuerst einmal wichtig, dass sich Eltern regelmäßig mit ihren Kindern über Ziele und schulische Wünsche austauschen. Werden diese am Ende im Zeugnis erreicht, darf die Anstrengung auch belohnt werden“, sagt der Lern-Experte. Vor rein finanziellen Anreizen für jede gute Note rät der Familienvater allerdings ab.

Denn: „Kontinuierliches Interesse an den schulischen Leistungen des Kindes zusammen mit lobenden Worten steigern die Lernmotivation deutlich nachhaltiger als ein einmaliger Bonus. Eltern zeigen so, dass sie die besonderen Anstrengungen der Kinder wahrnehmen und würdigen sie angemessen.“ Die positiven Effekte von kontinuierlichem Interesse bestätigen auch entwicklungspsychologische Studien. Eine Belohnung mit Süßigkeiten oder Geld dagegen löse dagegen im kindlichen Gehirn nur eine kurzzeitige Dopaminausschüttung aus.

Strafen sind tabu

Doch was tun, wenn das Zeugnis einmal nicht so gut ausfällt? Von Strafen für schlechte Noten raten Pädagogen gänzlich ab. Denn eine Fünf oder Sechs ist ohnehin ein frustrierendes Erlebnis, und diese negative Erfahrung noch zu verstärken, sei nicht sinnvoll. Bei einem miesen Zwischenzeugnis sei es wichtiger, gemeinsam nach Ursachen und Lösungen zu suchen, so die Fachleute. Auch neue Notenziele könne man dabei formulieren – idealerweise im Austausch mit den Lehrkräften. Diese aktive Auseinandersetzung fördert die Einsicht bei den Kindern und macht das Lernen wieder sinnhaft.