IG Metall lässt gesamte Produktion bei Mann und Hummel stoppen
(ra) Nachdem die Arbeitgeber in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie in der dritten Verhandlungsrunde kein verbessertes Angebot vorlegt haben, hat die IG Metall für diese Woche massive Warnstreiks in der Region angekündigt. Den Auftakt machte am Montagmorgen die Nachtschicht bei Mann und Hummel in Marklkofen. Fast die gesamte Belegschaft des niederbayerischen Filterherstellers folgte dem Warnstreikaufruf der Metallgewerkschaft und beendete die Nachtschicht bereits eine Stunde früher als üblich.
Der Leiter der IG Metall Vertrauensleute im Betrieb, Michael Nussbaumer, erklärte am Montag: „Ich kann mich persönlich nicht erinnern, dass wir jemals in einer Tarifrunde die Nachtschicht zu einem Warnstreik aufgerufen haben. Ich bin stolz auf unsere Geisterschicht für diese großartige Beteiligung.“ Der erste Bevollmächtigte der IG Metall Landshut, Benjamin Freund, spricht von einem „vollen Erfolg“ und kündigte bereits für Diensttagvormittag einen weiteren Warnstreik in der Region an.
Nach Angaben des Gewerkschaftschefs Freund, der auch Mitglied der Verhandlungskommission ist, werden Morgenvormittag die rund 200 anwesenden Früh- und Normalschichtbeschäftigten der Schaltbau GmbH im niederbayerischen Velden ihre Arbeit ab 10 Uhr für zwei Stunden niederlegen. In dieser Zeit wird die IG Metall die Streikenden im Rahmen einer Kundgebung vor dem Werksgelände über den aktuellen Stand der Tarifverhandlungen informieren. Schaltbau in Velden produziert Schalter und Schütze, die vorwiegend in der Bahnindustrie zum Einsatz kommen.
Freund wörtlich: „Die Arbeitgeber hatten in der dritten Verhandlungsrunde die Chance uns ein neues, verbessertes und verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. Das haben sie leider verpasst. Stattdessen haben sie eine Bewegung von uns gefordert. Dem Kommen wir nun nach und bewegen uns – mit Warnstreiks vor die Werkstore.“
Die Metallgewerkschaft rechnet mit einer hohen Beteiligung am Warnstreik, denn die Beschäftigten zeigten ihren Unmut aktuell bei Warnstreiks in ganz Bayern. Sie kündigt zudem an, die Warnstreiks im Laufe der Woche weiter zu intensivieren.