Hochspannung bei den Raben vor dem Showdown gegen Suhl
(ms) Es ist angerichtet! Am Samstag erlebt die Volleyball Bundesliga ein Hauptrunden-Finale von vermutlich noch nie dagewesener Spannung. Die Roten Raben sind mittendrin – und das im wortwörtlichen Sinne. Denn als aktueller Tabellensiebter können die Schützlinge von Cheftrainer Florian Völker am letzten Spieltag bis auf Rang 5 klettern – andererseits aber noch auf Platz 9 zurückfallen.
Wenn das Heimspiel gegen den VfB Suhl LOTTO Thüringen um 19 Uhr in der Ballsporthalle angepfiffen wird, ist also von einer vielversprechenden Ausgangsposition für die Playoffs bis zu deren Nicht-Erreichen alles drin.
Dass sich der Raben-Gegner in einer ähnlichen Lage befindet, die ihm von Platz 6 bis 9 ein großes Gefälle an Möglichkeiten für die Abschlusstabelle bietet, macht die Sache noch prickelnder. Der Blick auf das Tabellenmittelfeld weist im Moment als Fünften Wiesbaden mit 27 Punkten aus, gefolgt von Münster (26), Vilsbiburg (25) sowie Suhl und Aachen (je 23).
Die beiden wichtigsten Rechenbeispiele für die Raben sehen so aus: Wenn sie gegen Suhl zumindest einen Punkt holen, sind sie auf jeden Fall für die Playoffs qualifiziert. Wenn ihnen ein Drei-Punkte-Sieg gelingt, ist der Sprung bis auf Platz 5 möglich – abhängig von den Ergebnissen der anderen relevanten Partien. Diese lauten Aachen gegen Wiesbaden und Potsdam gegen Münster.
„Sehr, sehr speziell“ nennt Florian Völker die Gesamtsituation. Er sagt dazu: „Wer die Balance zwischen Aggressivität und Coolness am besten hinkriegt, wird erfolgreich sein.“ Heißes Herz plus kühler Kopf – dieses Rezept soll dafür sorgen, dass die Raben ihren starken Zwischenspurt mit vier Siegen aus den letzten fünf Spielen nun beim Fotofinish veredeln.
Als wichtiger Faktor dürfte sich die Rückkehr der zuletzt in Stuttgart krankheitsbedingt fehlenden Yeisy Soto erweisen. Die Mittelblockerin ist wieder einsatzfähig – im Unterschied zu ihrer kolumbianischen Landsfrau Dayana Segovia. Die Diagonalangreiferin ist nach ihrer Windpockenerkrankung noch nicht wieder fit. Alle anderen Spielerinnen stehen parat und sind heiß auf das Spiel.
Gegner Suhl kommt ebenfalls in sehr guter Form aufs Feld; die Thüringerinnen haben die letzten fünf Partien (u.a. in Potsdam) allesamt gewonnen und die Maximalausbeute von 15 Punkten eingesammelt. „Sehr physisch, angriffs- und blockstark“ schätzt Florian Völker das Team seines ungarischen Kollegen Laszlo Hollosy ein, das mit Danielle Harbin auf Diagonal, Julia Brown im Außenangriff und Zuspielerin Jenna Ewans auf ein starkes US-amerikanisches Trio setzt.
Das Hinspiel im Januar in der Wolfsgrube konnten die Raben mit 3:2 für sich entscheiden. Der Tiebreak endete 15:13, kein Satz deutlicher als 25:22. Wird es beim Showdown in der Ballsporthalle angesichts der Tabellenkonstellation noch spannender zugehen?