Schwerpunktaktion auf der B20 beendet – Viele Schnellfahrer festgestellt
(pol) die Polizei hat die sechswöchige Schwerpunktaktion zur Überwachung der Geschwindigkeit auf der B20 abgeschlossen. Wie das Polizeipräsidium Niederbayern am Freitag mitteilte, seien 100 Kontrollen durchgeführt worden. Fast 6.000 Fahrzeuge mussten wegen überhöhter Geschwindigkeit beanstandet werden.
Überhöhte bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit ist die Hauptunfallursache für schwerwiegende Verkehrsunfälle mit Schwerverletzten und Getöteten. Bundes- und Landstraßen sind dabei besonders betroffen. Die B20 nimmt unter den niederbayerischen Bundesstraßen mit 40 getöteten Verkehrsteilnehmern seit 2012 den traurigen Spitzenplatz ein. Um dieser Entwicklung effektiv entgegenzuwirken, wurden in den vergangenen sechs Wochen zahlreiche Geschwindigkeitskontrollen auf der B20 durchgeführt. Es wurde geblitzt und gelasert und auch der Enforcement-Trailer kam jede Woche zum Einsatz.
Ziel der Aktion war es, unter den Verkehrsteilnehmern ein Bewusstsein für die Gefahren im Straßenverkehr zu schaffen und für die schwerwiegenden Konsequenzen von Geschwindigkeitsunfällen zu sensibilisieren. Die hohe Kontrolldichte sollte außerdem zu einer Senkung der durchschnittlich gefahrenen Geschwindigkeit führen und sich nachhaltig positiv auf das Verkehrsunfallgeschehen auswirken.
Hohe Ahndungsquote und viele Anzeigen
Nach eingehender Auswertung der durchgeführten Kontrollen zeigen sich die Verantwortlichen des Polizeipräsidiums Niederbayern wenig erfreut über die hohe Ahndungsquote und die vielen qualifizierten Verstöße im Anzeigenbereich innerhalb des Aktionszeitraums. „Wir hätten gehofft, dass sich nach 2-3 Wochen ein spürbarer Effekt bei den Messungen zeigt. Stattdessen mussten wir auch in Woche 4, 5 und 6 noch Ahndungsquoten von 4% und mehr verzeichnen. Das liegt deutlich über dem Mittelwert, den wir ansonsten niederbayernweit im Schnitt haben“, stellte EPHK Georg Reichl vom Polizeipräsidium Niederbayern – Sachgebiet Verkehr fest. Hinzu kommt, dass mehr als die Hälfte der beanstandeten Fahrzeuge mit 21 km/h und mehr zu schnell unterwegs waren und somit im Anzeigenbereich geahndet werden mussten. Die festgestellten Verstöße können also keineswegs verharmlost werden.
Referenzmessung lässt positiven Effekt erahnen
Ungeachtet der vielen Verstöße im Anzeigenbereich und der hohen Ahndungsquoten, die bei einzelnen Messstellen auch gegen Ende der Aktion noch zu verzeichnen waren, lassen zumindest erste Referenzmessungen unmittelbar nach der Aktion positive Schlüsse zu.
Jeweils vor und nach der Kontrollaktion durchgeführte Referenzmessungen deuten darauf hin, dass sich zumindest ein kurzfristiger positiver Effekt eingestellt hat. Ob sich diese Veränderung auch langfristig in einer Senkung der schweren Geschwindigkeitsunfälle niederschlägt, wird die Auswertung der Verkehrsunfallstatistik der kommenden Wochen und Monate zeigen.