Wetter

Der kalendarische Herbstanfang – und wie wird das Wetter?

(ra) Am Freitag beginnt kalendarisch der Herbst 2022. In den kommenden Tagen gibt es zwar einen Hauch von Altweibersommer und mit den Temperaturen geht es deutlich bergauf. Anfang der kommenden Woche ändert sich die Wetterlage allerdings wieder. 

Der Herbst ist da: Jetzt beginnt die bunte Jahreszeit. Foto: Shutterstock

Am 23. September um 3.03 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit beginnt der Herbst 2022. Tag und Nacht sind dann astronomisch gesehen überall auf der Welt gleich lang. Deshalb wird dieser Zeitpunkt als „Tag-und-Nacht-Gleiche“ bezeichnet. „Der Herbst startet in diesem Jahr recht moderat. Das unbeständige Wetter der vergangenen Tage lassen wir bis Freitag erst einmal hinter uns. Hoch STEFAN zieht auf und bringt viel Sonnenschein. Deshalb nichts wie raus ins Freie und ausnutzen!  

Die Temperaturen steigen deutlich nach oben. An vielen Orten liegen die Höchstwerte um 20 Grad. Nachts wird es allerdings richtig frisch, denn die Temperaturen sinken bei meist sternenklarem Nachthimmel regional unter den Gefrierpunkt. Für viele Autofahrer ist damit zum ersten Mal nach langer Zeit wieder Eiskratzen angesagt. Erst am Wochenende ist kein Bodenfrost mehr zu erwarten. Ab Samstag steigt das Regenrisiko regional an. Ob die erste Herbstwoche verregnet wird, wie das europäische Wettermodell prognostiziert, ist aber noch völlig offen“, erklärt Björn Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline. 

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Neigung der Erdachse bestimmt Tagesdauer 

Meteorologisch hat der Herbst bereits am 1. September begonnen. Das hängt jedoch nicht vom Wetter ab. Die Meteorologie teilt die zwölf Monate des Jahres in exakt vier Zeiten, womit die neue Jahreszeit jeweils am ersten Tag des ersten Quartalsmonats beginnt. Der kalendarische beziehungsweise astronomische Herbst- und Frühlingsanfang wird durch die Tag-und-Nacht-Gleiche definiert.  

Die jahreszeitlichen Unterschiede bei der Dauer von Tag und Nacht hängen mit der Neigung der Erdachse zusammen. Goldhausen: „Im (Nord)-Sommer wendet die Erde der Sonne die Nordhalbkugel zu, im (Nord)-Winter dann die Südhalbkugel. Dadurch schwankt die Tageslänge in Mitteleuropa zwischen etwa 8 Stunden im Dezember und bis zu 17 Stunden im Juni. Auf der Südhalbkugel ist es genau umgekehrt. Zum Herbstanfang und zum Frühlingsbeginn werden beide Erdhalbkugeln dagegen gleichermaßen von der Sonne erreicht, Tag und Nacht dauern nun überall in etwa 12 Stunden.“ Ab der Tag-und-Nacht-Gleiche werden die Tage auf der Nordhalbkugel um bis zu fünf Minuten pro Tag kürzer. Auf der Südhalbkugel aber werden die Tage im Gegenzug länger, dort beginnt der Frühling.  

Warme Herbsttage ausnutzen

Aber nicht nur die Tageslänge ändert sich, wenn sich die nördliche Erdhalbkugel immer mehr von der Sonne abwendet. Die Strahlen der Sonne treffen dann zunehmend flacher auf die Erde und wärmen nicht mehr so stark. Die Temperaturen sinken zwar stetig, aber gerade zu Herbstbeginn ist es oftmals noch angenehm warm. Als reizvollen Nebeneffekt taucht der niedrige Sonnenstand kunterbunte Blätter in ein leuchtendes Farbenmeer.