27. September 2024
Niederbayern

ÖDP: „Jede Windenergieanlage senkt den Strompreis!“

(ra) Mitte Oktober tagt der Regionale Planungsverband Donau-Wald (RPV) in Straubing. ÖDP-Bezirksrat Urban Mangold, Mitglied im RPV-Planungsausschuss, forderte am Mittwoch bei einem Pressegespräch der ÖDP-Niederbayern in Plattling den für die künftige Windkraftplanung zuständigen kommunalen Zweckverband zum schnellen Handeln auf: Geeignete Standorte, die im Raum Donau-Wald für einen wirtschaftlichen Betrieb von Windenergieanlagen tauglich sind, sollen schnellstmöglich als Vorranggebiete ausgewiesen werden. Einen entsprechenden Antrag hat Mangold beim RPV-Vorsitzenden Landrat Josef Laumer eingereicht.

Sie treten für 100 Prozent erneuerbare Energien ein (von links): ÖDP-Windkraftexperte Josef Gold, die stellvertretende ÖDP-Landesvorsitzende und Straubinger Vize-Landrätin Martha Altweck-Glöbl sowie Bezirksrat Urban Mangold, der im Regionalen Planungsverband eine Initiative gestartet hat. Foto: ÖDP/Bytyci

4000 neue Windenergieanlagen müssten in ganz Bayern installiert werden, um das kürzlich von der Bundesregierung beschlossene „Windkraft an Land“-Gesetz in Bayern umzusetzen, sagte der ÖDP-Energieexperte Josef Gold aus dem Kreis Straubing-Bogen. „Weil die Staatsregierung nur 1000 haben will, besteht die Gefahr, dass landesweit allenfalls 1000 wirtschaftlich geeignete Flächen ausgewiesen werden und die restlichen pro forma an ungeeigneten Standorten. Es nützt der Energiewende aber nicht, wenn Markus Söder trickst und ungeeignete Standorte nur zum Schein ausgewiesen werden. Damit geht erneut Zeit verloren. Vielmehr muss frühzeitig in die Planungen einfließen, dass Regionen mit größerer Windhöffigkeit einen höheren Beitrag leisten müssen als Regionen mit wenig wirtschaftlich geeigneten Standorten“, so Gold. In der Region Donau-Wald gebe es vergleichsweise weniger interessante Standorte. Umso wichtiger sei es, dass die im Planungsverband vorhandenen guten Standorte auch tatsächlich genutzt werden.

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Die ÖDP kritisiert, dass die 10H-Regelung der Staatsregierung den Windkraftzubau in Bayern zum Erliegen gebracht. „Das führte dazu, dass der Strompreis für die Verbraucher dramatisch gestiegen ist. Die Staatsregierung hat Bayern in eine desaströse Abhängigkeitssackgasse geführt. Nur mit 100 Prozent erneuerbarer Energieversorgung kann in Zukunft sichergestellt werden, dass auch Menschen mit geringerem Einkommen eine warme Stube und Strom zum verträglichen Preis bekommen. Jede Windenergieanlage senkt den Strompreis“, sagte die stellvertretende ÖDP-Landesvorsitzende und Straubinger Vize-Landrätin Martha Altweck-Glöbl.

ÖDP-Bezirksrat Urban Mangold will im Regionalen Planungsverband dafür eintreten, „dass jetzt alles sehr schnell geht“. Nur so sei eine sichere und kostengünstige Energieversorgung zu gewährleisten. Der RPV muss seinen größtmöglichen Beitrag leisten. Windstrom macht uns unabhängig von Putin und den Ölscheichs und ist neben dem Solarstrom mittlerweile die günstigste Stromerzeugung“.

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Zum Hintergrund:

Durch das kürzlich von der Bundesregierung verabschiedete „Windkraft an Land“- Gesetz ist Bayern verpflichtet, 1,8 Prozent seiner Fläche für Windenergieanlagen zur Verfügung zu stellen. 1,8 Prozent der Landesfläche sind zirka 127.000 ha. Der Bund rechnet mit 24 Hektar je Windenergieanlage, manche Bundesländer wie Brandenburg mit 22 Hektar. Wenn man also je Windenergieanlage 25 Hektar rechnet, wären das rund 5.000 Windenergieanlagen (bisher gut 1000 alte Windkraftanlagen + 4000 neue). Der Freistaat Bayern müsste also Flächen für insgesamt 5.000 Windenergieanlagen ausweisen, um den seiner Fläche entsprechenden Beitrag zu leisten.

Die Bayerische Staatsregierung hat aber wiederholt angekündigt, dass sie nur 1000 zusätzliche Windenergieanlagen anstrebt, das wäre nur eine Fläche von rund 25.000 Hektar. Die restlichen rund 100.000 Hektar einfach pro forma an wirtschaftlich ungeeigneten Standorten auszuweisen, nur um die Vorgabe zu erfüllen, würde nicht zu dem dringend notwendigen schnellen Ausbau der Windenergieanlagen führen.