25. September 2024
LandshutNiederbayern

BKH Landshut freut sich über Teamwork mit der Tagesklinik Deggendorf

(ra) Als 1993 die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Landshut eröffnet wurde, war sie die erste ihrer Art in Niederbayern. Bis zu diesem Zeitpunkt mussten die Eltern mit ihren Kindern nach München oder sogar in Einrichtungen für Erwachsene verwiesen werden. Knapp 30 Jahre später ist der Bezirk Niederbayern deutlich besser aufgestellt.

Von links: Krankenhausdirektor BKH Landshut Christian Fenzl, AOK Direktion Bayerwald- Deggendorf Franz Huber, Leitende Pädagogin Marion Schad, Oberarzt Dr. Roland Ebner, Stationsleitung Anke Rohde, Frau Roick und die Therapiehunde Bertl & Ernie freuen sich über die gute Zusammenarbeit. Foto: BKH Landshut

Mit den Standorten Passau, Deggendorf, Zwiesel und der jüngsten Neueröffnung in Waldkirchen im Jahr 2021, kann der Bezirk Niederbayern auf fünf moderne und wohnortnahe Behandlungseinrichtungen zählen, die die Versorgung psychisch kranker Kinder und Jugendlicher in der Region deutlich verbessert haben.

Die Klinik in Deggendorf kann durch ihre 15 tagesklinische Plätze rund 200 Kinder und Jugendlichen betreuen. Im ambulanten Bereich sind sogar um die 1.000 Behandlungen jährlich möglich. Die Behandlung in Deggendorf erfolgt in enger Abstimmung mit dem stationären Angebot im Bezirkskrankenhaus Landshut. Die räumliche Trennung versucht das multiprofessionelle Team durch ein enges Netzwerk, bestehend aus Schulen, Förderzentren, der Jugendhilfe, Jugendsozialarbeiter, Kinderärzte und vieles mehr, zu kompensieren.

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„Die enge Vernetzung sowie ein gutes Schnittstellenmanagement bildet die Grundlage, um für die Kids das Maximale bewirken zu können“, schilderte am Freitag bei einem Treffen der verschiedenen Vertreter die leitende Pädagogin Marion Schad in Deggendorf.

Einen deutlichen Anstieg muss die Klinik in Deggendorf aktuell leider bei folgenden Krankheitsbilder verzeichnen: Anorexie (Magersucht) und Identitätskrisen bei Kinder und Jugendlichen. Ursachen hierfür sind u.a. die sozialen Auswirkungen der Coronapandemie, in der der selbstbestimmten Entwicklung enorme Restriktionen entgegenstanden. Die Kinder konnten Ihren verschiedensten Hobbys, wie Reiten, Tanzen, usw., nicht mehr nachgehen, wodurch der altersgerechte Austausch enorm gelitten hat.

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„Aus Sicht des Behandlers ist Corona wie ein Hochwasser. Der Regen hat schon lange aufgehört, wenn das Hochwasser kommt“, erläuterte Oberarzt Dr. Roland Ebner.

Gefragte Begleiter bei der Behandlung sind die Therapiehunde Ernie und Bertl. Marion Schad beschreibt die liebevollen Vierbeiner folgendermaßen: „Der sehr aufgeweckte Emi agiert in den Sitzungen gerne mal als Eisbrecher. Bertl hingegen ist eher der gefühlsvolle.“

Doch was wünscht sich die Belegschaft vor Ort für die Zukunft? „Es wäre sehr hilfreich, wenn die hilfsbedürftigen Kinder früher in die Ambulanz kommen“ wünscht sich Marion Schad. „Es ist es sehr hilfreich für unsere Arbeit, dass die meisten unserer Behandlerinnen und Behandler selbst Kinder haben“, so Oberarzt Dr. Ebner.

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Christian Fenzl, Krankenhausdirektor des Bezirksklinikums Landshut, zeigt sich sehr dankbar für die geleistete Arbeit und ist stolz auf das Team und deren persönliches Engagement, welches sich weit über das berufliche Maß erstreckt. Auch Huber, der stellvertretende Direktor der AOK Bayerwald-Deggendof, weiß die gute Betreuung seiner Kundinnen und Kunden sehr zu schätzen. Als Dank für die herausragende Arbeit überreichte Christian Fenzl dem Team in Deggendorf Wasserbälle für alle Kinder und Jugendlichen.