Husten, Schnupfen, Heiserkeit – nicht in die Notaufnahme!
(ra) Husten, Schnupfen, Halsschmerzen, Abgeschlagenheit und Fieber – im Herbst leiden viele Menschen aufgrund des Wetterumschwungs unter diesen Symptomen. Dabei ist die Unsicherheit groß, ob es sich bei diesen Beschwerden um eine Erkältung, eine Grippe oder eine Infektion mit dem Coronavirus handeln könnte und an wen sich Betroffene wenden dürfen.
Aufgrund der steigenden Anzahl an Corona-Patienten mit teilweise schweren Krankheitsverläufen, die zusätzlich zum normalen Notfallgeschehen in die Notaufnahmen kommen, sind alle Akutkrankenhäuser in Stadt und Landkreis Landshut derzeit stark ausgelastet – Tendenz steigend.
Das Klinikum Landshut, die LAKUMED Kliniken und das Kinderkrankenhaus St. Marien weisen darauf hin, dass bei Erkältungssymptomen nicht der Rettungsdienst unter der 112 gerufen oder die Notaufnahmen der Krankenhäuser aufgesucht werden sollen.
„Bitte wenden Sie sich bei Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und leichtem Fieber telefonisch an Ihren Hausarzt, um das weitere Vorgehen zu besprechen“, sagt Jakob Fuchs, geschäftsführender Vorstandsvorsitzender der LAKUMED Kliniken. „Zusätzlich ist der Ärztliche Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern rund um die Uhr unter der Telefonnummer 116 117 erreichbar, um Patienten telefonisch zu beraten und Hausbesuche durchzuführen“, ergänzt André Naumann, Interimsgeschäftsführer des Klinikums Landshut. „Bei Erkältungssymptomen kann auch außerhalb der üblichen Hausarzt-Öffnungszeiten die Bereitschaftspraxis der KVB am Klinikum Landshut oder am Krankenhaus Landshut-Achdorf aufgesucht werden“, so Prof. Dr. Florian Löhe, ebenfalls Interimsgeschäftsführer am Klinikum. „Seit Oktober 2020 bietet auch das Kinderkrankenhaus St. Marien an Wochenenden und Feiertagen eine Bereitschaftspraxis der KVB an. Diese ist ausschließlich von Kinderärzten besetzt“, so Bernhard Brand, Geschäftsführer des Kinderkrankenhauses St. Marien.
Die genauen Öffnungszeiten der drei Bereitschaftspraxen in Landshut kann dem Online-Auftritt der KVB unter www.kvb.de entnommen werden.
Der niedergelassene Arzt entscheidet, ob, wo und wann ein kostenloser Corona-Test durchgeführt werden soll. Ist aufgrund der Schwere der Symptomatik eine stationäre Behandlung im Krankenhaus erforderlich, erhält der Patient vom niedergelassenen Arzt einen Einweisungsschein, mit dem er sich im Krankenhaus vorstellen kann.
„Auch in der Corona-Pandemie gibt es täglich zahlreiche Notfälle, die umgehend einer kompetenten medizinischen Behandlung in den Notaufnahmen bedürfen – beispielsweise Patienten mit Herzinfarkt, Schlaganfall, plötzlichen starken Schmerzen oder nach einem Verkehrsunfall“, sagt Jakob Fuchs. Ein reibungsloser Ablauf in den Notaufnahmen ist allerdings nur dann möglich, wenn diese nicht von Patienten mit Erkältungssymptomen aufgesucht und blockiert werden.
In allen Notaufnahmen führt das medizinische Fachpersonal bei jedem Patienten eine qualifizierte Ersteinschätzung – die sogenannte Triagierung – durch. „Dies bedeutet, dass die Schwere der Erkrankung den Zeitpunkt der Behandlung bestimmt. Notfälle mit lebensbedrohlichen Erkrankungen werden immer umgehend versorgt“, so Naumann. Patienten mit leichten Erkrankungen müssen aufgrund des derzeit hohen Patientenaufkommens mit längeren Wartezeiten rechnen – hierfür bitten die Krankenhäuser in Stadt und Landkreis Landshut um Verständnis. Die Krankenhäuser in der Region Landshut appellieren an alle Patienten mit Erkältungssymptomen, die niedergelassenen Ärzte über die zuvor genannten Anlaufstellen zu konsultieren. Zudem können nur niedergelassene Ärzte eine Krankschreibung oder Rezepte zur Therapie der Erkältungssymptomatik ausstellen.