Globaler Klimastreik in Straubing – Podiumsdiskussion und Demonstrationszug
(ra) Zwei Tage vor der Bundestagswahl organsierte Fridays for Future in Straubing eine Demonstration mit anschließender Podiumsdiskussion. Im Rahmen des globalen Aktionstages gingen etwa 250 Menschen für den Klima- und Umweltschutz auf die Straße. Die Veranstaltung begann um 12.30 Uhr am Hagen mit einer Startkundgebung, bestehend aus verschiedensten Redebeiträgen sowie Musik, und mündete in einen Demonstrationszug durch die Straubinger Innenstadt.
„Die Jüngsten der Gesellschaft werden die Konsequenzen klimapolitischer Ignoranz am längsten ertragen müssen, ohne mitwählen zu dürfen. Es wird ununterbrochen erklärt, dass unsere Zukunft ja so wichtig sei – während die Politik gleichzeitig die Klimazerstörung vorantreibt, Gaspipelines baut und den Kohleausstieg hinauszögert“, erklärte Franziska Knott von Fridays for Future Straubing. „Wir wissen, dass keine Partei einen ausreichenden Plan zur Umsetzung des 1,5 °C-Versprechens hat – obwohl uns vor dem Bundesverfassungsgericht ein Recht auf Zukunft zugesprochen wird. Unsere Möglichkeit politischer Partizipation ist der Protest auf der Straße.“
Anschließend stellten sich die Direktkandidaten für die Bundestagswahl in Straubing einer spannenden Podiumsdiskussion rund um das Thema Klimaschutz. “Es geht um alles. Die anstehende Bundestagswahl zeigt, ob die Bundesrepublik verstanden hat, dass Klima- und Umweltschutz an erster Stelle stehen müssen, um uns jungen Menschen überhaupt noch eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen”, erklärte Leon Rabien auf dem Klimastreik. “Die nächsten Jahre sind entscheidend, um die drohende Klimakatastrophe noch irgendwie unter Kontrolle zu halten. In der Diskussion wollten wir herausfinden, welche Kandidierenden sich wirklich für Klimaschutz stark machen wollen und was sie konkret dafür tun werden.”
An der Diskussion teilgenommen haben Erhard Grundl (Bündnis 90/Die Grünen), Maximilian Spielbauer (Die Linke), Dennis Schötz (SPD) und der stellvertretende CSU-Kreisvorsitzende Holger Frischhut. Die Moderation übernahm Mia Füllner (Fridays for Future). Nach einer kurzen Vorstellungsrunde ging es dann direkt los mit den Themenblöcken Energie, Verkehr und Utopien für das Jahr 2050. Dass die Klimakrise ernst zu nehmen ist und immer bedrohlicher wird, zweifelte kein Teilnehmender an. Besonders wichtig war den Politikern der Ausbau des ÖPNV und ein sozial gerechter Kohleausstieg.
Wer konnte die Jugendlichen am Ende überzeugen? “Nächsten Sonntag ist Bundestagswahl. Letztendlich liegt die Entscheidung natürlich bei jedem und jeder selbst”, so die Jugendlichen von Fridays for Future Straubing. “Wichtig war es uns aber, aufzuzeigen, wo die einzelnen Kandidierenden und Parteien beim Klimaschutz stehen, und miteinander ins Gespräch zu kommen. Denn die Politik wird nur dann mutig sein und endlich notwendige, radikale Maßnahmen umsetzen, wenn sie den Rückhalt der Bevölkerung spürt. Hoffentlich konnte die Podiumsdiskussion genau dazu beitragen.”
Bundesweit demonstrieren 620.000 vor der Bundestagswahl für mehr Klimaschutz
Im Rahmen des größten Klimastreiks seit Beginn der Corona-Pandemie macht Fridays for Future mit bundesweit über 620.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern unter dem Motto „Alle fürs Klima“ die gesellschaftliche Forderung nach Klimagerechtigkeit sichtbar. Zwei Tage vor der Bundestagswahl fordert die Bewegung mit Demonstrationen an über 470 Orten in Deutschland die Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze. Weltweit organisierten junge Menschen mehr als 1.700 Klima-Proteste in über 80 Ländern.
“Während die Klimakrise in diesem Sommer sichtbar eskaliert, steigen die deutschen Emissionen so stark wie seit 30 Jahren nicht mehr. Mit dem größten weltweiten Aktionstag seit Beginn der Pandemie, zeigen wir heute die Notwendigkeit für konsequente Klimagerechtigkeit, die kein Parteiprogramm bietet. Uns ist klar, dass die nächste Koalition die 1,5-Grad-Grenze ohne den massiven Druck aus der Bevölkerung nicht einhalten wird. Ohne uns wird nichts passieren”, so Carla Reemtsma, Pressesprecherin von Fridays for Future Deutschland.