Landkreis Dingolfing-Landau vergibt Kulturpreise
(ra) Die Kulturpreisträger des Landkreises Dingolfing-Landau für das Jahr 2020 stehen fest. Aus dem Landratsamt heißt es am Donnerstag: „Der Kulturpreis geht an den Künstler Anton Kerscher aus Bubach bei Mamming. Mit dem Kulturförderpreis werden Karin und Karl Fischer vom Haus 111 in Wildthurn bei Landau ausgezeichnet. Den Jugendkulturpreis erhält Simon Csokan aus Landau.“
Künstlerisch tätig als Autodidakt, arbeitet Anton Kerscher vorwiegend mit Metall, aber auch mit Holz, Stoff, Gips oder Kunststoff. Seine Plastiken waren seit 1997 auf diversen Gemeinschaftsausstellungen im ostbayerischen Raum zu sehen, aber auch überregional finden die Arbeiten des Bubachers Beachtung. Seine größten und wichtigsten Ausstellungen fanden im Kontext der Biennale Venedig statt – 2017 im Palazzo Mora und 2019 im Giardino della Marinaressa.

Obwohl für die nächste Biennale 2022 eine neue Einladung vorliegt, wird es in nächster Zeit keinen weiteren Auftritt in Venedig geben. Im Landkreis Dingolfing-Landau kann man Anton Kerschers Werke ebenfalls bewundern – auf Ausstellungen der Isargilde beispielsweise, oder auf öffentlichen Plätzen, die seine Skulpturen zieren. Der Flurbereinigung in Mamming ist eines seiner Kunstwerke gewidmet. Die Stahlplastiken „Spuren“ und „Sternengrab“ stehen in Dingolfing. Anton Kerscher ist Mitglied der Isargilde, des Sculpture Network München und der Gemeinschaft Bildender Künstler Straubing. Sein Motto lautet „Kunst muss frei sein“.
Den Kulturförderpreis erhalten diesmal die Geschwister Karl und Karin Fischer, die Wirtsleute der Kultkneipe „Haus 111“ in Wildthurn bei Landau. Beide engagieren sich seit gut 30 Jahren für die Kultur im Landkreis – seit 27 Jahren im Haus 111, wo immer wieder Konzerte stattfinden. Internationale Bands stehen ebenso auf der Bühne wie Nachwuchsmusiker aus der Region. Die Open-Air-Veranstaltungen „Hint im Hof“ und die Oldtimertreffen sind mittlerweile legendär. Dabei treffen sich in der Kultkneipe alle Altersklassen, vom Jugendlichen bis hin zum Rentner, vom angesehenen Arzt bis zum „einfachen“ Arbeiter. Jeder ist dort gleich gerne gesehen.

Mit dem Jugendkulturpreis wird der Landauer Nachwuchsmusiker Simon Csokan (20) ausgezeichnet. Landaus Musikschulleiter Heinrich Troiber findet, der 20-Jährige habe den Preis in hohem Maße verdient – aufgrund seiner Vielseitigkeit, seiner Kreativität und einer Begeisterung für die Musik, wie man sie nur sehr selten finde. Immer freundlich und ohne Starallüren habe er sich über viele Jahre in der Musikschule eingebracht – und sich in dieser Zeit auch zahlreiche Preise erhalten, beispielsweise am Klavier den ersten Platz beim Regionalwettbewerb von „Jugend musiziert“. Außerdem brillierte er bei den Meisterschaften des Deutschen Akkordeonmusikpreises: Auf Niederbayern-Ebene schaffte er es auf den ersten Platz, auf Bayern-Ebene auf den zweiten und im bundesweiten Vergleich auf den vierten Platz.

Klavier und Akkordeon sind Simon Csokans Hauptinstrumente, seit sechs Jahren spielt er außerdem Saxofon und seit Kurzem auch noch Schlagzeug. Sein persönliches Highlight war ein Klavierkonzert mit den Bad Reichenhaller Philharmonikern vor vier Jahren.
Die feierliche Verleihung der Kulturpreise findet am 14. Juli im Landgasthof Apfelbeck in Mamming statt – coronabedingt etwas später als gewohnt. Landrat Werner Bumeder hat die Preisträger bereits schriftlich informiert und auch mit ihnen telefoniert. „Ich freue mich, dass ich ihnen bald persönlich gratulieren und die wohl verdienten Preise aushändigen darf“, so der Landrat. „Wir können aufgrund des Infektionsschutzes diesmal leider nicht so viele Gäste einladen wie üblich, aber wir sind sehr glücklich darüber, dass die Kulturpreisverleihung jetzt stattfinden kann.“