Landshut

70 Hebammen nehmen an Seminar am Klinikum teil

(ra) Die Frauenklinik am Klinikum Landshut hat unter Leitung von Chefarzt Dr. Ingo Bauerfeind und Theresa Eberl, Sprecherin der Beleghebammen, am Mittwoch ein Seminar für Hebammen veranstaltet. Angesichts der vielen Herausforderungen für die Hebammen, ist es umso wichtiger im Team zusammenzuarbeiten und sich fortzubilden. Das betonte der Leitende Oberarzt der Frauenklinik, Klaus Störmer, der die Hebammen im Namen des Chefarztes am Klinikum begrüßte und versprach den rund 70 Teilnehmerinnen einen Nachmittag mit einem weitgespannten Programm.

„Hebammenmangel, zunehmender Bürokratismus und Auflagen machen es der Geburtshilfe nicht leicht“, sagte Störmer. Viele Häuser würden sie angesichts der defizitären Lage schließen. Nicht so am Klinikum. „Wir versuchen hier Probleme als Team zu lösen.“ Das Klinikum sucht derzeit außerdem weitere Beleghebammen. Eberl freute sich besonders, dass so viele Kolleginnen der Einladung zur Fortbildung gefolgt waren. Auf dem Programm standen mehrere Vorträge von Spezialisten im Haus wie auch externen Referenten.

Im Workshop konnten die Teilnehmerinnen des Hebammenseminars die Reanimation Neugeborener und Säuglinge üben. Foto: Klinikum Landshut
Im Workshop konnten die Teilnehmerinnen des Hebammenseminars die Reanimation Neugeborener und Säuglinge üben. Foto: Klinikum Landshut

Themen des Fortbildungspakets für die Frauen, die sowohl an Kliniken als auch freiberuflich arbeiten, waren unter anderem Risiko- und Qualitätsmanagement sowie Notfallsituationen rund um die Geburt und die Reanimation von Neugeborenen und Säuglingen. Mit einem Vortrag zur Dokumentation der Hebammentätigkeit wurde auch die Rechtslage für Beleghebammen im Klinikbetrieb beleuchtet, zumal die gesundheitspolitische Lage sich für Hebammen derzeit schwierig gestaltet. Zudem hatten die Seminarteilnehmer die Möglichkeit, den Kreißsaal und die geburtshilfliche Station zu besichtigen.

Neben der Theorie kam auch die Praxis nicht zu kurz. Im Workshop „Reanimation Neugeborene und Säuglinge“ wurde in kleinen Gruppen durch Notfallsanitäter Oskar Kaiser und Rettungssanitäter und Fachjurist Philipp Neugebauer der reanitrain GmbH die richtige Vorgehensweise in Notfällen geschult. „Das A und O ist das Freihalten der Atemwege und die Beatmung“, sagte Kaiser. Ein Notfall könne immer eintreten, das müsse man sich immer wieder ins Gewissen rufen. Geübt wurden neben der richtigen Beatmung der Neugeborenen die Herzdruckmassage wie auch die Medikamentengabe über eine Knochennadel.

Im Vordergrund des Workshops stand der Austausch – Fragen wurden beantwortet, Hinweise und Erfahrungswerte vermittelt. Die richtige Position des Köpfchens bei der Beatmung, die Kontrolle der Herzfrequenz mittels Stethoskop, aber auch der Hinweis, bei einem Säugling niemals einen Defibrillator einzusetzen, waren Themen, die bei den Übungen angesprochen wurden. „Eins, zwei, drei.“ Eine Hebamme führt die Druckmassage durch, ihre Kollegin sorgt für die Sauerstoffzufuhr durch die Maskenbeatmung. Der Brustkorb hebt sich. Herzschlag und Atmung müssten wieder einsetzen. Die Reanimation in Teamarbeit ist wirkungsvoll – so wie die gesamte Fortbildung.

Die Sprecherin der Beleghebammen, Theresa Eberl, konnte am Abend ein durchweg positives Fazit ziehen: „Ich freue mich sehr über den gelungenen Tag, vor allem, weil so viele Kolleginnen aus dem Umkreis, aber auch von weiter her, teilgenommen haben.“ Diese habe man so auch für eine weitere Zusammenarbeit gewinnen können. „Ich habe ausschließlich gute Rückmeldungen erhalten.“